„Wieso bin ich krank? Habe ich etwas falsch gemacht?“

Ein Vater steht am Herd und kocht. Auf seinem Rücken sitzt ein junges Kind. Sie lachen beide.
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Plötzlich ist sie da und stellt Euer ganzes Leben auf den Kopf: die Krankheit Diabetes mellitus Typ 1. In der ersten Zeit kann sie Euch und Eurer Familie ganz schön Kopfzerbrechen und Sorgen bereiten. Doch je mehr Ihr über Diabetes lernt und wisst, desto besser werdet Ihr damit leben.

Wisst Ihr noch, wie es war, als Ihr an Diabetes Typ 1 erkrankt seid? Vielleicht ist Euch und Euren Eltern oder Lehrern zunächst aufgefallen, dass Ihr trotz genug Schlaf oft müde seid, großen Durst habt, immer dünner werdet und häufig zur Toilette müsst. Manch einer von Euch ist vielleicht sogar in Ohnmacht gefallen und erst im Krankenhaus wieder aufgewacht.

Als Euch der Arzt daraufhin gesagt hat, dass Ihr Diabetes Typ 1 habt, war das möglicherweise erst mal ein großer Schock. „Für immer krank“ sein, das möchte keiner. Da sind Gefühle wie Wut und Angst vollkommen normal. „Warum gerade ich?“, fragen sich viele Patienten, egal ob Groß oder Klein. Viele Kinder haben sogar das Gefühl, an ihrer Erkrankung schuld zu sein, zum Beispiel, weil sie gerne Süßes essen. Das ist jedoch überhaupt nicht der Fall. Ihr könnt nichts für Euren Diabetes, auch wenn sogar manche Erwachsene das leider immer noch behaupten. Das sind aber reine Vorurteile und Unwissen.

Wenn die eigenen Eltern einen plötzlich mit sorgenvollem Gesicht anschauen, die Geschwister vielleicht eifersüchtig sind, weil sich mit einem Mal alles um Euch dreht oder Eure Schulkameraden Euch anders behandeln, dann hebt das ebenfalls nicht gerade die Laune. Hinzu kommt die am Anfang ungewohnte Therapie mit häufigem Blutzuckermessen und Insulinspritzen. Aber auch das ist zunächst normal und legt sich in der Regel, sobald Ihr alle besser über Diabetes und den Umgang damit Bescheid wisst. Dabei hilft Euch Euer behandelnder Arzt, den Ihr alles fragen könnt.

Überhaupt ist es wichtig und hilft Euch in der Anfangszeit bestimmt sehr, mit Eurer Familie, Euren Lehrern und Schulkameraden über Eure Erkrankung zu reden. Dann können sie besser verstehen, wie Ihr Euch fühlt und Ihr könnt Ihnen sagen, welche und wie viel Unterstützung Ihr von Ihnen braucht.
Vergesst nie, auch mit einer Erkrankung wie Diabetes Typ 1 könnt Ihr ein „normales“ Leben führen – wie alle anderen auch. Sei es Spielen, Sport treiben, zur Schule gehen, Euren Wunschberuf lernen oder Reisen.

Ist die schwierige Zeit am Anfang erst einmal überwunden, werdet Ihr, Eure Familie, Lehrer und Freunde mit Unterstützung Eures Arztes gut mit Diabetes zurechtkommen.

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