Überblick: Begleiterkrankungen bei Diabetes

Blutzucker-Tagebuch
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Die typischen Begleit- und Folgeerkrankungen des Diabetes haben in der Regel nicht nur eine Ursache. Dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte gehören jedoch zu den wichtigsten Faktoren, die langfristig kleine und große Blutgefäße schädigen. In der Folge können verschiedene Organe des menschlichen Körpers betroffen sein. Je nachdem, welche Organe und Blutgefäßsysteme das sind, spricht man von „makrovaskulären“ und „mikrovaskulären“ Erkrankungen, entsprechend Erkrankungen der größeren bzw. der kleineren Blutgefäße.

Begleiterkrankung, Folgeerkrankung, Komplikation

Die Begriffe „Begleiterkrankung“, „Folgeerkrankung“ und „Komplikation“ sind nicht 100 % deckungsgleich, werden aber oft synomym verwendet. Die hier aufgeführten Begleit- und Folgeerkrankungen sollten aber unterschieden werden von „Akutkomplikationen“ wie schwere Hypoglykämie, Ketoazidose und diabetisches Koma.

Makrovaskuläre vs. mikrovaskuläre Folgeerkrankungen

Zu den „makrovaskulären“ Begleit- und Folgeerkrankungen gehören Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Dazu gehören:

  • Koronare Herzkrankheit
  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall
  • periphere Arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)

Bei „mikrovaskulären“ Begleit- und Folgeerkrankungen kommt hingegen es zu Durchblutungsstörungen der kleinen arteriellen Blutgefäße. dazu gehören:

  • Augenschäden, vor allem an der Netzhaut (diabetische Retinopathie)
  • Nierenschädigung (diabetische Nephropathie)
  • Schädigung der Nerven (diabetische Neuropathie)
  • diabetisches Fußsyndrom (und infolge dessen Amputationen von Zehen, Fuß oder Bein)

Weitere Begleit- und Folgeerkrankungen

Darüber hinaus gibt es weitere Begleit- und Folgeerkrankungen, die auf ähnliche Ursache wie Typ-2-Diabetes zurückzuführen sind (z.B. das metabolische Syndrom oder bestimmte Krebsformen). Andere sind als Autoimmunerkrankungen mit dem Typ-1-Diabetes vergesellschaftet (wie z.B. die Zöliakie oder die Schilddrüsenunterfunktion, die bei Menschen mit Typ-1-Diabetes deutlich häufiger auftreten als in der Allgemeinbevölkerung).

Bitte beachten Sie: Diese Informationen können keine ärztliche Beratung ersetzen und sind nicht als Empfehlung für oder gegen eine Therapie gemeint. Bitte besprechen Sie Ihre individuelle Therapie mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt.

Quellen:

Neu, A und Kellerer, M. (Hgg): Therapie des Typ-2-Diabetes. Praxisempfehlungen der Deutschen Diabetes Gesellschaft. Aktualisierte Version 2020. Diabetologie und Stoffwechsel [Zuletzt abgerufen 22.03.2024]

DiabInfo: Diabetes Typ 2: Folgeerkrankungen. https://www.diabinfo.de/leben/folgeerkrankungen.html [Zuletzt abgerufen 22.03.2024]