Abwehr stärken durch Sauna - auch bei Diabetes

Saunaaufguss, Lavendel und Handtücher
© Shutterstock

Saunabesuche stärken die Abwehr gegen Infektionen, sind gut für die Haut und das Körper- und Lebensgefühl. Auch Diabetiker dürfen saunieren, wenn sie einige Dinge beachten.

Die Sauna ist ein Schwitzbad mit anschließender Abkühlung an der frischen Luft und im kalten Wasser. Der Wechsel zwischen den Reizen ist extrem: von fast 100 Grad Celsius an der Kabinendecke bis zu 10 oder 15 Grad im Wasser. Was sich hart anhört, ist jedoch eine wohltuende und entspannende Angelegenheit.

Auch Menschen mit Diabetes dürfen in die Sauna gehen.

Dabei sollten sie einige Grundregeln beachten:

  • Drei Saunagänge von jeweils höchstens 15 Minuten sind das Maximum.
  • Sie sollten nie mit vollem, aber auch nicht mit ganz leerem Magen in die Sauna gehen.
  • Vor und nach dem Saunagang sollten Sie den Blutzuckerspiegel messen. Da ein Schwitzbad bei Einnahme von blutzuckersenkenden Medikamenten (z.B. Insulin, Glibenclamid, Glimepirid, Repaglinide) zur Unterzuckerung führen kann, sollte der Zuckerspiegel vor oder während des Saunagangs möglichst über 110 mg/dl (6,1 mmol/l) Blut liegen.
  • Diabetiker, die noch wenig Erfahrung haben und nicht wissen, wie ihr Stoffwechsel auf die Hitze reagiert, sollten auch zwischen den Saunagängen ihren Blutzucker messen.
  • Für den Notfall sollten Traubenzucker, Obst und Getränke bereit stehen.
  • Diabetiker sollten möglichst nicht alleine saunieren.
  • Die extremen Temperaturwechsel bergen neben ihren positiven Effekten für die Gefäße auch Gefahren für Diabetiker. Aufgrund der Erkrankung besteht ein erhöhtes Risiko für Kreislaufprobleme. Ein Kaltwasserbad sollten sie deshalb vermeiden. Stattdessen sollten Diabetiker nach dem Saunagang zunächst an die frische Luft gehen und sich anschließend mit einem kalten Guss, beginnend bei den Füßen, abkühlen.

Wärme wirkt sich auf Insulin aus

Besonders aufpassen müssen insulinpflichtige Menschen mit Diabetes. Bei Hitze wirkt das Hormon schneller und stärker.

  • Wer gerade Insulin gespritzt hat, sollte den Blutzuckerwert zur Sicherheit vor dem Saunagang  prüfen und mit einem über 160 mg/dl in die Sauna gehen. 
  • Sollte es sich nicht vermeiden lassen, in der Zeit der stärksten Insulinwirkung das Schwitzbad durchzuführen, können Diabetiker einer möglichen Unterzuckerung vorbeugen, indem sie bei kurzwirsamem Insulin Spritzstellen bevorzugen, an denen das Insulin langsam wirkt, also Oberschenkel oder Gesäß.
  • Sollten Sie normalerweise einen Spritz-Eßabstand einhalten, so sollten Sie vor einem Saunagang darauf verzichten.
  • Mit einem Blutzuckertest zwischen den Saunagängen lässt sich überprüfen, ob diese Maßnahmen ausreichen. Ansonsten können sie eine Zwischenmahlzeit in Form von 1-2 BE/KE einführen oder falls Sie diese ohnehin eingeplant haben, ziehen Sie diese Mahlzeit etwa 1 Stunde vor.

Sauna tut trockener Haut gut

Die Hitze der Sauna führt dazu, dass sich die Blutgefäße erweitern. Bei der Abkühlung an der Luft und im kalten Wasser ziehen sich die Arterien wieder zusammen: Eine gute Übung für die Gefäße, die sich günstig auf den Kreislauf auswirkt. Bessere Durchblutung nützt auch der Haut. Denn ein Diabetes stört den Wasserhaushalt des Körpers. Deshalb leiden Diabetiker häufig an trockener Haut. Regelmäßige Saunabesuche fördern die Durchblutung und sorgen so für eine bessere Versorgung des Körpers mit Nährstoffen und Sauerstoff.