Verpackte Lebensmittel: Was steckt drin?

Gruppe teilt sich eine Pizza
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Verpackte Lebensmittel können durch hübsche Namen und bunte Verpackungen über einen minderwertigen Inhalt hinwegtäuschen. Während Sie bei einem Apfel genau wissen was drin ist, sieht es bei einer tiefgefrorenen Pizza schon ganz anders aus: Hier können Fett, Geschmacksverstärker, Salz, Zucker und andere Stoffe zugesetzt worden sein. Wie können Sie sich vor Fett- und Zuckerfallen schützen?

Seit Ende 2016 müssen Verpackungen von Lebensmitteln ein Zutatenverzeichnis und eine Nährwertkennzeichnung tragen. Hier lassen sich mit ein bisschen Übung Zucker- und Fettfallen enttarnen. Lassen Sie sich nicht von Begriffen wie „Wellness“ oder von Vitaminzusätzen täuschen. Davon werden zuckrige Produkte nicht besser und Vitaminzusätze benötigen Sie bei einer gesunden Ernährung nicht.

Zutatenverzeichnis

Im Zutatenverzeichnis stehen alle Zutaten eines Produkts, geordnet nach der Menge, in der sie im Produkt vorkommen. Die erste Zutat ist also am meisten enthalten, die letzte Zutat am wenigsten. Je kürzer die Zutatenliste und je weniger Begriffe dort stehen, die Sie nicht kennen, desto besser!

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Nährwerttabelle

Die Nährwerttabelle macht Angaben zu den Nährwerten von Lebensmitteln. Hier muss angegeben werden, wieviel Energie, Fett, Kohlenhydrate, Eiweiß und Salz enthalten sind. Alle Angaben werden pro 100 g des Lebensmittels gemacht.

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So hilft Ihnen der Nutri-Score bei der Auswahl gesunder, verpackter Lebensmittel

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Der Nutri-Score stellt eine Gesamtbewertung des Lebensmittels dar und zeigt Ihnen kurz und knapp mit einer fünfstufigen Farbskala und einem Buchstaben, wie empfehlenswert ein Produkt ist, von „sehr empfehlenswert“ (dunkelgrün = A) bis „nicht empfehlenswert“ (rot = E) – gut sichtbar vorne auf der Verpackung, quasi im Vorbeigehen, in Sekundenbruchteile erfassbar, auch ohne Brille. Wie funktioniert der Nutri-Score? Er wägt günstige und ungünstige Nahrungbestandteile gegeneinander ab und kommt zu einem Gesamturteil, dem dann eine Farbe zugeordnet wird. Als ungünstig schlägt zu Buche: (viel) Energie (Kalorien), viele gesättigte Fettsäuren, viel Gesamtzucker, viel Natrium (Bestandteil von Kochsalz). Gegengerechnet werden die günstigen Inhaltsstoffe: Obst, Gemüse, Nüsse, Ballaststoffe, Protein.

So können Sie aus einer Reihe ähnlicher Produkte schnell das gesündeste herausfinden, z.B. den gesündesten von sechs Fruchtjoghurts oder die empfehlenswerteste von 10 Tiefkühlpizzen. Klar ist aber auch: unverarbeitete Lebensmittel sind nach wie vor besonders empfehlenswert – sind aber nicht mit dem Nutri-Score ausgezeichnet! Der Nutri-Score gilt nur für verpackte Lebensmittel.

Achtung: Der Nutri-Score ist keine Allzweckwaffe. Das kann der Nutri-Score nicht:

  • Auskunft geben, wie eine bewusste und ausgewogene Ernährung aussehen sollte
  • Auskunft geben, wieviel ich von einem Lebensmittel essen sollte (Portionsgröße, Häufigkeit)
  • Einzelinformationen zu Nährwerten liefern (Zuckergehalte pro 100 g finden Sie nach wie vor auf der Rückseite in der Nährwerttabelle!)
  • Alle Aspekte der Qualität eines Lebensmittels berücksichtigen (Zusatzstoffe, Herkunft – Bio? CO2-Bilanz, Schadstoffbelastung, …)
  • Unterschiedliche Kategorien vergleichen (z.B. Pizza mit Joghurt)
  • Alle Lebensmittel abdecken (Nutri-Score ist nicht anwendbar auf unverarbeitete, frische Lebensmittel, Säuglingsnahrung, to-go-Essen, Essen im Restaurant, …)
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