Nussmus

Auf einem Tisch stehen drei Gläser mit Nussmus, vor ihnen liegen die jeweiligen Nüsse: Cashews, Mandeln und Erdnüsse
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Klassische Nuss-Nougat-Creme ist sehr zucker- und auch fettreich. Neben dieser schokoladigen Variante gibt es eine Fülle an Nussmus-Sorten, welche im Hinblick auf Zucker deutlich besser abschneiden. Doch auch bei nussigen Varianten lohnt der Blick auf die Nährwertanalyse und Zutatenliste.

Kalorien und Zucker satt: Nuss-Nougat-Creme

Nuss-Nougat-Cremes sind längst nicht so gesund und vollwertig, wie die Inhaltsstoffe in der Werbung angepriesen werden. Mehr als die Hälfte der Creme besteht aus Zucker. Der Rest zum größten Teil aus pflanzlichem Fett, gerne zum Beispiel Palmöl. Der tatsächliche Gehalt an Nüssen ist dagegen sehr gering und liegt im Schnitt bei fünf bis 30 %. Abgerundet werden sie mit kleinen Mengen Milchpulver sowie Aromen und Emulgatoren. Diese sind wichtig, damit sich alle Bestandteile zu einer geschmeidigen Masse verbinden und sich keine Ölschicht auf der Oberfläche bildet.

Ein Esslöffel Nuss-Nougat-Creme (20 g), liefert bereits ein Zehntel der empfohlenen Tagesfettmenge für Erwachsene (70 bis 80 Gramm). Dazu einen gehäuften Esslöffel Haushaltszucker (entspricht 12 g). Die Energiemenge in der 20-g Portion beläuft sich auf 105 Kalorien. Nuss-Nougat-Cremes sind also kein gesunder Brotaufstrich, sondern eine kalorienreiche Süßigkeit.

Nussmus – nicht zu verwechseln mit Nuss-Nougat-Creme

Auch wenn in beiden Aufstrichen Nüsse Bestandteil sind, gibt es hier große Unterschiede. Nussmus besteht zu 100 % aus fein (cremig / creamy) oder grob (stückig / crunchy) vermahlenen Nüssen. Maximal eine Prise Salz kann als Bestandteil mit dabei sein. Besteht das Nussmus aus der reinen Nuss, zum Beispiel aus Erdnüssen, Mandeln, Walnüssen, Cashews, Pistazien oder Macadamia, ist dies meistens als besonderes Highlight auf dem Etikett deklariert. Solche Sorten sind frei von Zucker und damit anrechnungspflichtigen Kohlenhydraten. Diese wären eine sinnvollere Alternative zur Nuss-Nougat-Creme.

Wer es schokoladig und etwas süßer mag, kann sich in das pure Nussmus etwas Back-Kakao und wenig flüssigen Süßstoff einrühren. Reines Nussmus ist zwar auch ein fettreicher Aufstrich, aber frei von kohlenhydrathaltigen Zusätzen und zugesetzten Fetten wie Palmöl.

Nussbutter – vergleichbar mit Nuss-Nougat-Creme

Neben purem Nussmus gibt es verschiedene Nuss-Aufstriche, die zum Beispiel Nusscreme oder Nussbutter heißen. Hier lohnt sich unbedingt der Blick auf die Zutatenliste und Nährwertanalyse. Denn sie können, ähnlich wie Nuss-Nougat-Creme, einiges an Zucker enthalten. Auch wenn auf dem Etikett „ohne Haushaltszucker“ steht, kann zum Beispiel Honig oder Kokosblütenzucker als Süße enthalten sein. Außerdem Pflanzenfette wie Palmöl, Raps- oder Sonnenblumenöl. Auch hier kann ein Emulgator wie Lezithin zugesetzt werden, damit sich kein Öl auf der Oberfläche absetzt. Ebenso können Aromen wie Vanille, Mandel oder Gewürze mit von der Partie sein.

Im Hinblick auf die Nährwerte sind solche Produkte, besonders wenn sie gezuckert sind, vergleichbar mit der zucker- und fettreichen Nuss-Nougat-Creme. Hier empfiehlt sich vorab der Blick auf die Zutatenliste und Nährwertanalyse.

Nussmus selbst gemacht – so geht’s

Reines Nussmus ist häufig recht teuer. Machen Sie es doch einfach einmal selbst. Zum Beispiel geschälte, ungesalzene Mandeln in einer Pfanne ohne Fett rösten, bis sie leicht gebräunt sind. In einer Küchenmaschine sehr fein zerkleinern, oder ein paar Stückchen darin lassen (crunchy). Für eine cremige, streichfähige Konsistenz etwas Mandel- oder Erdnussöl dazugeben. In ein sauberes Schraubglas füllen und im Kühlschrank aufbewahren.

Nussmus eignet sich prima zum Backen von Muffins und Keksen. Ein Stich Nussmus schmeckt lecker in Pfannengerichten mit Gemüse, Fisch oder Hähnchen. Oder auch in Kombination mit Milchprodukten wie Joghurt oder als cremige Zutat in Haferbrei oder Müsli. Probieren Sie es doch mal aus.

 

Ernährungswissenschaftliche Expertise: Kirsten Metternich von Wolff