„Kauderwelsch” auf dem Beipackzettel

Eine braune Arzneiflasche liegt offen auf blauem Hintergrund. Weiße Tabletten fallen heraus und liegen vor der Flasche.
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Packungsbeilagen für Medikamente sind für Laien nicht immer einfach zu lesen. Doch sie enthalten wichtige Informationen.

Viele Patienten lesen Beipackzettel gar nicht oder fürchten sich vor den Nebenwirkungen. Dabei enthalten Beipackzettel wichtige Informationen – zum Beispiel über Dosis, Inhaltsstoffe und Gegenanzeichen.
Für Arzneimittelhersteller gibt es strikte gesetzliche Vorgaben darüber, was auf dem Beipackzettel stehen muss. Um möglichst umfassend zu informieren aber auch, um sich rechtlich abzusichern, geben die Firmen eine Vielzahl von Informationen an.

Dosiermenge

Der Name des Präparats sagt bereits etwas über seinen Wirkstoff.

  • Der Zusatz „forte” weist auf eine starke Dosierung hin.
  • Bei „mite“ ist eine geringere Menge enthalten.
  • Zahlen wie 200 oder 400 geben die Menge des Wirkstoffs pro Einahmeeinheit an.
  • „Retard” oder „depot” bedeuten, dass er langsam in den Kreislauf gelangt.
  • „Mono” zeigt, dass das Medikament einen Wirkstoff enthält.
  • Bei „comp” oder „plus” sind mehrere Wirkstoffe kombiniert.

Zusammensetzung

Bei der Zusammensetzung sollten Sie folgende Abschnitte lesen:

  • „Sonstige Bestandteile”, denn zum Beispiel dürfen Patienten, die alkoholkrank sind, keine Medikamente nehmen, die „Ethanol” enthalten.
  • „Gegenanzeigen” gelten für Patienten, die das Präparat nicht oder nur nach Rücksprache mit dem Arzt verwenden dürfen, zum Beispiel Schwangere oder stillende Frauen.
  • „Warnhinweise” zeigen, ob Arzneimittel für eine bestimmte Zeit das Reaktions- oder das Sehvermögen herabsetzen.

Dosierungsanleitung

Die Dosierungsanleitung gibt vor, wann und wie viel von Ihrem Medikament Sie einnehmen sollten – wenn der Arzt es nicht anders verordnet hat. Halten sie sich am besten ganz genau daran. Unter „Wechselwirkungen” sollten Sie bedenken, welche Medikamente Sie sonst noch einnehmen. Denn die Präparate können gegenseitig ihre Wirkung verstärken oder aufheben. Sollte Ihnen an Ihrem Beipackzettel etwas auffallen oder unklar sein, scheuen Sie sich nicht, dazu jederzeit Ihren Arzt oder Apotheker zu fragen.

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen führen mögliche Risiken auf. Was aber nicht heißt, dass sie auftreten. Die Häufigkeit verdeutlicht, bei wie vielen Patienten im Durchschnitt Nebenwirkungen auftreten:

  • „Sehr selten” heißt, dass sie bei weniger als einem von 10.000 Patienten auftreten.
  • Bei „selten“ ist es mehr als einer unter 10000.
  • Unter „gelegentlich” fallen Nebenwirkungen bei mehr als einem von 1000 Behandelten.
  • „Häufig” besagt, sie treten bei mehr als einem von 100 Patienten auf.
  • „Sehr häufig” sind sie, wenn mehr als einer von zehn davon betroffen ist.