Schlafapnoe: Nächtliche Schnarchattacken

Mann schnarcht beim Schlafen
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Nächtliche Atemaussetzer bei Menschen mit Diabetes sind nicht nur lästig, sondern gefährlich. Eine Therapie mindert Risiken und steigert das Wohlbefinden.

Jeder Mensch hat während der Nacht Atemstillstände. Treten diese jedoch in Anfällen auf und dauern länger als zehn Sekunden an, liegt ein sogenanntes obstruktives Schlafapnoesyndrom (OSAS) vor. An OSAS leiden laut der ‚Deutsche Stiftung Schlaf’ etwa 4 Millionen Menschen in Deutschland.

– darunter viele Menschen mit Diabetes. Betroffen sind insbesondere übergewichtige Patienten. Sowohl Diabetes als auch Schlafapnoe erhöhen das Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt.

Atemaussetzer treten vor allem in den Phasen besonders tiefen Schlafes auf. Ursache sind unter anderem das Gewebe von Nase, Rachenraum und Schlund: Es erschlafft im Schlaf und behindert den Strom der Atemluft. In schweren Fällen kann der Atem bis zu zwanzigmal und mehr in einer Stunde aussetzen. Das Gehirn des Schlafenden nimmt die Atemaussetzer wahr und löst eine Weckreaktion aus. Dies bewahrt ihn vor dem Ersticken, stört aber auch seine Nachtruhe. Auf den Atemstillstand reagiert der Schlafende mit einem tiefen Atemzug, der die verengten Atemwege öffnet – dies macht sich als lauter Schnarchton bemerkbar.

Ein obstruktives Schlafapnoesyndrom macht nicht nur in der Nacht Ärger – Betroffene leiden wegen des schlechten Schlafs tagsüber unter Müdigkeit, Konzentrations- und Leistungsschwäche. Die häufigen Aufwachreaktionen führen außerdem zu einer hohen Freisetzung von Hormonen, welche die Insulinwirkung herabsetzen. Schlafapnoe ist jedoch behandelbar. Bei einer Untersuchung in einem Schlaflabor diagnostiziert der Arzt die Beschwerden und leitet eine geeignete Therapie ein.

Dazu zählt, dass der Patient Alkohol und Schlaftabletten meidet, bei Übergewicht abnimmt und sogenannte Schlafhygiene betreibt: Regelmäßige Schlaf- und Wachzeiten sowie ausreichender Schlaf wirken sich günstig aus, so dass die Symptome sogar ganz verschwinden können. Hilft dies nicht, ist eine Nasen- oder Nasenmundmaske sinnvoll. Ein Luftstrom verhindert ein Zurückfallen der Zunge und einen Kollaps der Atemwege. Die Behandlung verringert bei mehr als 90 Prozent der Patienten die Tagesmüdigkeit und verbessert die geistige Leistungsfähigkeit. Bei Menschen mit Diabetes scheint eine Therapie der Schlafapnoe außerdem positiv auf den Zuckerstoffwechsel zu wirken.