Hilfe von der Diabetes-Nanny

Kind mit Orangensaft schaut nach oben
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Die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) macht nicht nur Dir selbst zu schaffen, sondern mitunter Deiner ganzen Familie. Doch mit professioneller Hilfe lernt Ihr zusammen, mit dem Diabetes gut zu leben. 

Die "Super Nanny" aus dem Fernsehen ist inzwischen berühmt: Wenn Kinder um sich schlagen und Eltern rumbrüllen, hilft sie der Familie dabei, sich wieder besser zu verstehen. Nicht ganz so bekannt ist die Diabetes-Nanny. Auch ihre Aufgabe ist es, Familien zu unterstützen – Familien mit an Diabetes erkrankten Kindern.

Im Unterschied zur "Super Nanny" wird eine Diabetes-Nanny dabei allerdings nicht von einem Fernsehteam begleitet. Meist geht es bei ihr auch nicht ganz so wild zu wie bei der "Super Nanny". Ihre "Schützlinge" sind in der Regel Familien, die in ihrem Alltag mit der Krankheit noch nicht so gut klarkommen.

Besonders die erste Zeit nach der Diagnose eines Diabetes ist für viele Kinder und ihre Eltern belastend. Vielleicht war das bei Dir auch so? Abgesehen davon, dass das Spritzen noch nicht so einfach ist, hat man am Anfang auch Angst und viele Fragen: Was darf ich wann essen? Wie viel Insulin brauche ich? Darf ich mit ins Ferienlager? Und, und, und... Das ganze Leben steht plötzlich auf dem Kopf. Und wenn dann noch anderer Stress dazu kommt – etwa weil ein neues Geschwisterchen geboren wird oder Papa plötzlich seine Arbeitsstelle verliert – ist alles noch viel schwieriger. Und der Diabetes? So richtig kümmert sich um den niemand mehr. Doch das ist gefährlich. 

In solchen Situationen kann Dir die Diabetes-Nanny helfen. Bis zu dreimal in der Woche kommt sie zu Euch in die Familie. Sie sieht genau hin, um herauszufinden, wo sie unterstützen, entlasten und gute Tipps geben kann. Besonders achtet sie darauf, dass Deine Krankheit – trotz aller Probleme – nicht auf der Strecke bleibt. Deshalb trifft sie sich mit Deinem Arzt und spricht mit ihm darüber, welche Behandlung Du brauchst. Wenn Sie merkt, dass Du und Deine Familie allein mit dem Diabetes zurechtkommen, verabschiedet sie sich wieder von Euch. 

Genau genommen gibt es natürlich nicht eine Diabetes-Nanny, sondern ganz viele Frauen, die als Diabetes-Nannies arbeiten. Allesamt haben sie schon viele Erfahrungen mit zuckerkranken Kindern gesammelt, zum Beispiel als Krankenschwester, Diätassistentin oder auch als Mutter. Außerdem sind sie besonders geschult. Derzeit sind Diabetes-Nannies in fünf Bundesländern – Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Berlin – einsatzbereit. Auch in den übrigen Ländern soll es sie bald geben. Falls Du und Deine Familie meint, dass ihr die Hilfe einer Diabetes-Nanny braucht, solltet ihr Euch an Euren Arzt wenden. Er kann über die Stiftung Dianiño einen Kontakt vermitteln. Die Nannies arbeiten übrigens ehrenamtlich, das heißt ohne Bezahlung. Die entstehenden Kosten decken bislang Spenden und Sponsoren.

Die Stiftung Dianiño setzt sich für Kinder und Jugendliche mit Diabetes ein. Erst kürzlich haben sie mit einer Posteraktion Aufmerksamkeit für dieses Thema erregen können.