„Warum habe ich Diabetes?“

Eine Ärztin erklärt einem jungen Kind etwas. Das Kind hört aufmerksam zu Neben ihnen sitzt eine Frau und schaut zu.
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Noch wissen Wissenschaftler nur wenig über die Ursachen von Diabetes. Sie forschen jedoch eifrig daran, sie herauszufinden.

Im Moment forschen Wissenschaftler in vielen Ländern der Erde daran, mehr über die Entstehung von Diabetes zu erfahren. In der sogenannten TEDDY-Studie (TEDDY ist eine Abkürzung des englischen Titels: "The Environmental Determinants of Diabetes in the Young"; dies bedeutet „Die Umweltfaktoren für Diabetes in der Jungend“) werden deswegen Daten von 7.000 Kindern gesammelt und ausgewertet. Zum Beispiel darüber, wie sie sich ernähren oder welche Infektionskrankheiten sie haben. Die Forscher aus Deutschland, Finnland, Schweden und den USA hoffen so, die Umweltfaktoren aufzudecken, die bei der Entstehung von Diabetes eine Rolle spielen.

Immer mehr Kinder in Deutschland erkranken an Diabetes. Ihr seid damit also nicht allein. Doch warum junge Menschen wie Ihr zuckerkrank werden, verstehen Forscher bis heute nicht richtig.

Jungen und Mädchen, bei denen bereits ein Elternteil oder beide Diabetes Typ 1 haben, erkranken häufiger daran als Kinder, deren Eltern nicht betroffen sind. Durch solche Beobachtungen weiß man, dass die Erbanlagen (Gene) eine Rolle spielen. Inzwischen kennen die Wissenschaftler sogar einige solcher Gene. Doch selbst wenn jemand erblich vorbelastet ist, heißt das nicht, dass er auf jeden Fall Diabetes bekommt. Auch eineiige Zwillinge, die haargenau die gleichen Gene haben, erkranken nicht zwangsläufig beide an Diabetes; es kann auch vorkommen, dass nur einer von beiden betroffen ist.

Doch welche Gründe gibt es sonst dafür, dass bereits ganz junge Menschen Diabetes bekommen? Wahrscheinlich sind es „äußere“ Faktoren, vermuten die Forscher. Manche glauben, dass die Ernährung eine Rolle spielt. Wie lange ein Baby gestillt wird zum Beispiel. Oder ob man als Baby Nahrungsmittel mit einem Bestandteil namens „Gluten“ zu essen bekommen hat.

Andere Forscher gehen davon aus, dass Krankheitserreger wie Masern- oder Mumpsviren die Abwehrzellen des Körpers durcheinander bringen und dadurch Diabetes verursachen. Abwehrzellen, auch „Antikörper“ genannt, sind die „Polizei“ Eures Körpers. Sie erkennen normalerweise Bakterien und Viren als „böse“ und bekämpfen sie. Bei Menschen mit Diabetes Typ 1 hält diese „Polizei“ diejenigen Gewebezellen in der Bauchspeicheldrüse für „böse“,  die das Insulin herstellen oder sogar das Insulin selbst. Daher zerstört die „Antikörper-Polizei“ sie.

Drückt den Teddy-Forschern die Daumen, dass sie Erfolg haben! Denn wenn sie die Gründe für die Entstehung der Erkrankung kennen, könnten sie nicht nur versuchen, Diabetes zu verhindern. Es wäre auch die Grundlage für neue Behandlungsmöglichkeiten.