Rauchen und Diabetes

Zigaretten gelegt als "No"
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In Deutschland raucht jeder dritte Mann und jede vierte Frau über 15 Jahre. Die Raucheranfänger werden immer jünger, dabei wissen die Meisten, wie gesundheitsschädlich der Zigarettenkonsum ist. Für Diabetiker ist das Rauchen besonders gefährlich, da die über 3000 Giftstoffe der Zigarette das für Diabetiker ohnehin schon große Risiko für Herzkreislauferkrankungen massiv erhöhen.

Hintergrund

Der bei Diabetes permanent erhöhte Blutzuckerspiegel schädigt die Blutgefäße wodurch das Risiko für Folgeerkrankungen an Augen, Nieren und Nerven steigt. Herzinfarkt und Schlaganfall stehen an erster Stelle der Todesursachen von Diabetikern. Diese Gefahren werden durch das Rauchen noch verschlimmert, da beides – Rauchen und Diabetes – die Gefäße schädigt und eine Arteriosklerose (Arterienverkalkung) begünstigt. Das Risiko für Durchblutungsstörungen, Bluthochdruck, Herzkreislauferkrankungen oder Schlaganfall verdoppelt sich. Tabakrauch verändert zudem die Zusammensetzung der Blutfette: Die Menge an LDL-Cholesterin steigt, während sich die Menge an dem so genannten „guten“ HDL-Cholesterin verringert. Auch hierdurch erhöht sich die Gefahr für eine Herzschwäche und Arterienverkalkung. Weitere Nebenwirkungen des Tabaks sind die Schädigung der Herzmuskulatur, die Förderung von Blutgerinsel (Thrombose) und die Einschränkung der Nierenfunktion. Auch Probleme mit der Sehfähigkeit, insbesondere Erkrankungen der durch das Rauchen schlecht durchbluteten Netzhaut oder gar eine Netzhautablösung können durch den Tabak-Konsum auftreten. Zudem lässt sich der Blutzucker bei rauchenden Diabetikern schwerer ermitteln und beeinträchtigt somit die Therapie.

Diese Gefahren können Betroffene nur mit einer Rauchentwöhnung umgehen.

Darüber hinaus zeigen Studien, dass Rauchen einen Diabetes begünstigt. So haben Raucher ein doppelt so hohes Risiko, einen Typ 2-Diabetes  zu entwickeln wie Nichtraucher. Männer über 40 Jahre sind besonders betroffen. Ursachen für diesen Zusammenhang konnten Wissenschaftler bisher noch nicht belegen. Sie vermuten, dass die Substanzen Kohlenmonoxyd und Nikotin aus dem Tabakrauch Einfluss auf die Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse haben und die Sensibilität der Insulinrezeptoren heruntersetzen.

Passivrauchen kann die gleichen Erkrankungen auslösen wie aktives Rauchen. Studien belegen, dass zudem das Risiko, ein Metabolisches Syndrom oder eine Glukoseintoleranz – eine Vorstufe des Diabetes – zu entwickeln, steigt.

Wie werde ich Nichtraucher?

Neben Entwöhnungshilfen wie Kaugummi und Pflaster aus der Apotheke greifen viele Menschen auch auf Akupunktur, Hypnose, Entspannungstechniken oder Homöopathie zurück. Hier sollte sich jeder seine individuelle Therapie suchen. Darüber hinaus bieten Rauchentwöhnungsprogramme von Arztpraxen, Volkshochschulen oder Krankenkassen an, mit Unterstützung und Beratung von Experten dauerhaft vom Glimmstengel loszukommen. Professionelle Hilfe bietet auch das Anti-Raucher-Telefon des deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg unter der Nummer 06221-424200.