Kindergarten- und Schulkinder

Brot, Obst und Gemüse für die Schulpause

Der gemeinsame Start in den Tag
Die erste Pause
Das Mittagessen
Der Nachmittags-Snack
Darf mein Kind naschen?
Abendessen
Welche Nährstoffe sind für das Wachstum besonders wichtig?

Der gemeinsame Start in den Tag 

Ein gesundes Frühstück liefert Ihrem Kind alle wichtigen Nährstoffe, um gut in den Tag zu starten. Bei den meisten Familien ist es morgens hektisch, aber nehmen Sie sich wenn möglich die Zeit für ein gemütliches Beisammensein. Ein gesundes Frühstück besteht aus Vollkorngetreideflocken mit Obst und Joghurt, oder Vollkornbrot mit magerem Aufschnitt und Gemüse. Das lässt den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen, hält lange satt und sorgt für eine gute Konzentrationsfähigkeit. Dazu noch ungesüßter Kräuter-/Früchtetee oder Wasser, dann ist der Start perfekt. Ist Ihr Kind ein „Frühstücksmuffel“? Zwingen Sie Ihr Kind nicht zum Essen. Wenn in gemütlicher Atmosphäre zumindest etwas Obst/Gemüse und ein Glas Milch getrunken wird, reicht das für die ersten Stunden auch aus – füllen Sie die Brotdose für die erste Pause einfach etwas voller.

Die erste Pause 

Die ersten Stunden sind rum und der erste Energieschub ist vielleicht bereits verpufft. Was hilft? Richtig, das Pausenbrot. Auch für Kinder mit Diabetes ist dieser Vormittags-Snack hilfreich, um den Blutzuckerspiegel gut unter Kontrolle zu halten. Damit der nicht verrücktspielt, eignet sich, genauso wie für Kinder ohne Diabetes, vor allem Vollkornbrot dünn mit Butter/Margarine/Frischkäse beschmiert und mit fettarmem Aufschnitt (bei Käse max. 50 % Fett i.Tr.)/vegetarischem Brotaufstrich belegt. Dazu sollte in der Brotdose immer Rohkost sein, z.B. handliche Cherry-Tomaten oder Gemüsesticks. Alternativ kann statt Brot und Gemüse auch ein Naturjoghurt/ein ungesüßter Milchdrink mit Obst und ungesüßtem Müsli zu neuer Energie verhelfen. Wichtig: Es sollte immer Abwechslung geben. Geben Sie Ihrem Kind auch immer ausreichend ungesüßte Getränke mit. Wer in der Pause zu Toast-Brot mit süßen Aufstrichen oder zu Süßigkeiten und Limonade greift, bekommt sofort die Quittung: Nach der Pause schießt der Blutzuckerspiegel in die Höhe und danach folgt ein Müdigkeits-Tief – keine gute Wahl.

Das Mittagessen

Ihr Kind hat die Möglichkeit in der Schule oder Kita zu essen? Prüfen Sie genau, ob das Angebot dort gesund ist. Bei Essen, das weniger als 2,20 € kostet, sollten Sie die Qualität kritisch hinterfragen – entweder wird am Essen oder am Personal gespart. Da aber auch ein hoher Preis nicht unbedingt hohe Qualität bedeuten muss, fragen Sie Ihre Kind am besten, wie das Essen schmeckt und ob es ansprechend aussieht. Beantworten Sie gemeinsam mit Ihrem Kind kostenlos einen Online-Fragebogen und bekommen Sie sofort eine Auswertung: https://www.macht-dampf.de/kita-und-schule-was-koennen-eltern-tun/. Sollte das Ergebnis negativ ausfallen, können Sie damit zur Kita/Schule gehen und für ein besseres Angebot sorgen.

Der Nachmittags-Snack 

Für kleinere Kinder ist auch ein Nachmittags-Snack wichtig, da ihr Magen noch nicht so groß ist. Größere Kinder können selbst entscheiden, ob sie einen Snack essen möchten, oder nicht. Das gilt für Kinder mit Diabetes genauso. Es eigenen sich die gleichen Lebensmittel, wie für den Vormittags-Snack. Oft ist jetzt der Zeitpunkt, wo nach Süßigkeiten gequengelt wird.

Darf mein Kind naschen?

Ob mit oder ohne Diabetes – Kinder dürfen Naschen. Dabei gilt: Eine Portion Süßigkeiten am Tag ist ok, die Menge wird über die Handgröße des Kindes bestimmt (eine Hand = eine Portion). Oft ist es aber gar kein Süßhunger, der die Kleinen plagt, sondern Langeweile oder Gewöhnung. Daher hier ein paar Tipps:

  • Lenken Sie Ihr Kind ab mit Spielen, Malen, Toben...
  • Lassen Sie Süßigkeiten nicht offen liegen, das verführt Kinder und Erwachsene gleichermaßen.
  • Direkt vor den Hauptmahlzeiten gibt es keine Süßigkeiten.
  • Fangen Sie gar nicht erst damit an, Süßigkeiten als Belohnung oder Trostpflaster einzusetzen. Auch Sätze wie „Erst isst du dein Gemüse und dann gibt es einen Schokopudding“ setzen im Kinderkopf die Prioritäten falsch. Seien Sie selbst ein Vorbild.
  • Sollte Ihr Kind zwischendurch ständig nach Süßigkeiten fragen, kann es auch sein, dass es Hunger hat. Fragen Sie nach, vielleicht sind die Abstände zwischen den Mahlzeiten zu groß.
  • Wenn es Süßigkeiten gibt, sollten diese in Ruhe genossen werden. Am besten nach einer Hauptmahlzeit am Tisch. Eine Handvoll am Tag ist ok, solange nicht noch süße Müslis/Joghurts, Nussaufstriche, Limonaden und Co dazukommen. Eine Handvoll entspricht ungefähr 140 bis 200 kcal, also ein kleines Stück Kuchen, 5 Stücke Schokolade, 6 Butterkekse, …
  • Bieten Sie Ihrem Kind doch mal als gesündere Alternative zu den klassischen Süßigkeiten kleingeschnittenes Obst und Gemüse, Trockenfrüchte, Nüsse/Samen, Bananenbrot oder selbstgemachte Joghurt-/Quarkspeisen an. So bekommt Ihr Kind definitiv mehr Nährstoffe und hat trotzdem etwas Süßes gegessen.
  • Nach dem Naschen: Zähneputzen nicht vergessen, um Karies-Bakterien keine Chance zu geben.

Auch für übergewichtige Kinder ist Naschen nicht tabu. Versuchen Sie, sich gemeinsam mit Ihrem Kind mehr zu bewegen und insgesamt auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten. Sprechen Sie mit Ihrem Kind und fragen Sie es, welche Gewohnheiten es leichter ändern kann: Möchte es lieber den Nuss-Aufstrich ersetzen, oder die abendliche Nascherei lassen?

Abendessen

Kindern schmeckt Essen, das sie selbst zubereitet haben, doppelt gut. Auch das Tischdecken kann ein gemeinsames Ritual werden. Denken Sie sich fantasievolle Namen für das Essen aus, auch das macht Kindern Spaß. Aus einem einfachen Früchtetee wird mit etwas Fantasie ein Zaubertrank, die Gemüsespieße sind schon viel interessanter, wenn sie Räuberspieße heißen. Gemüse kann auch sehr gut in Soßen „versteckt“ werden und ein Mix aus weißen und Vollkorn-Nudeln sieht nicht nur interessant aus und schmeckt jedem, sondern lässt auch den Blutzuckerspiegel langsamer steigen. Ob Sie mittags oder abends warm essen wollen, bleibt Ihnen überlassen. Auf jeden Fall sollte die ganze Familie in die Essensplanung mit einbezogen werden, so dass alle Wünsche berücksichtigt und Kompromisse geschlossen werden können. Schaffen Sie eine gemütliche Stimmung für das Abendessen, lassen Sie sich diese wertvolle Zeit nicht von Fernseher, Handy und Co nehmen. Kinder ahmen gerne nach - auch wenn sie schon älter sind, sind Sie weiterhin ein wichtiges Vorbild.

Welche Nährstoffe sind für das Wachstum besonders wichtig? 

Für ein gesundes Wachstum braucht Ihr Kind genug Energie und Eiweiß. Außerdem sind Calcium (Knochen, Nerven), Eisen (rote Blutkörperchen), Jod (Schilddrüsenhormone, Wachstum), Vitamin D (Knochen, Zähne) und Folat (Neubildung von Zellen/roten Blutkörperchen) wichtig. Nahrungsergänzungsmittel sind bei gesunder Mischkost aber nicht notwendig, alle wichtigen Nährstoffe bekommt Ihr Kind über eine gesunde Ernährung.

 

[Stand: August 2017, KR]

Quellen:

DGE, „Gutes Schulessen – (k)eine Frage des Preises?“, 23.10.2012
DGE, „Fit für die Schule | DGE gibt Tipps für die Schultüte und das Pausenbrot“, https://www.dge.de/presse/pm/fit-fuer-die-schule/
DGE, „Das ideale Pausenfrühstück – Was sollen Kinder mit in die Schule nehmen? DGE gibt Tipps für das Pausenbrot“, 20.08.2014
InForm, „Der Ernährungskalender für Eltern mit Kindern von 2 bis 6 Jahren“, 2013
InForm, „Der Ernährungskalender für Eltern mit Kindern im Schulalter“, 2013
DGE, „Naschen und Knabbern – Maßvoll mit Genuss“, 08/2015