Am 9. September 2021 findet der Experten-Chat zum Thema "Das 1x1 der Familienplanung: von Kinderwunsch bis Schwangerschaft mit Diabetes" mit Professor Dr. med.Ute Schäfer-Graf statt. Sie beantwortet Ihre Fragen live am Donnerstag zwischen 17:00 und 19:00 Uhr.
Prof. Dr. Ute Schäfer-Graf
Wüsthoffstraße 15
12101 Berlin
Deutschland
Protokoll der Sprechstunde
Betreff: GDM in erster Schwangerschaft
FrageIn meiner ersten Schwangerschaft wurde eine GDM diagnostiziert (allerdings lag nur ein Wert knapp über dem Grenzwert). Die genaue Überprüfung der Ernährung während der Schwangerschaft zeigte kaum ausschlagende Werte. Nach der Geburt waren alle Glucose-Werte wieder normal. Muss ich in einer weiteren Schwangerschaft erneut mit GDM rechnen? 2. Frage: Worin liegen die genauen Ursachen für GDM? Ich kenne mehrere nicht übergewichtige Frauen, die schon in der Anfangsphase der SW auf eine ausgewogene Ernährung geachtet haben, und dennoch einen GDM entwickelt haben.
AntwortLiebe Frau N.,
die Chance bei einer erneuten Schwangerschaft wieder einen GDM zu entwickeln, liegt bei 50 Prozent.
Zu Ihrer zweiten Frage: Die Ursache liegt in der reduzierten Insulinempfindlichkeit bedingt durch Schwangerschaftshormone und dem Ausbleiben der kompensatorisch gesteigerten körpereigenen Insulinproduktion. Es gibt viele andere Risikofaktoren neben Übergewicht. Bitte schauen Sie auch in die Patienten-Version der GDM Leitlinie der DDG: https://www.diabetesde.org/system/files/documents/patientenleitlinie_di…;Viele Grüße
Professor Ute Schäfer-Graf
Betreff: Schwangerschaft mit Diabetes Typ 2
FrageLiebe Frau Prof. Schäfer-Graf,
ich bin 32 Jahre alt und habe vor einem Jahr die Diagnose Diabetes Typ 2 bekommen. Mein Freund und ich möchten ein Kind bekommen. Was kann ich tun, um mich auf die Schwangerschaft vorzubereiten? Ich nehme Metformin 500, mein Langzeitwert liegt bei 6,5. Gibt es bestimmte Medikamente oder Vitamine, die helfen können, eine Schwangerschaft ohne Komplikationen zu erreichen. Besteht die Gefahr einer Fehlbildung beim Kind?
Danke für eine Antwort.
MfG Marina S.
AntwortLiebe Frau S.,
Ihr Langzeitwert ist gut für eine Schwangerschaft. Das Fehlbildungsrisiko bei diesem HbA1c liegt im Normalbereich. Sie sollten möglichst eine Gewichtsabnahme bis zu einem BMI < 30 kg/m2 anstreben, da Übergewicht auch bei guter Diabeteseinstellung ein Risiko für SS- Komplikationen darstellt. Bitte siehe Leitlinie Adipositas und SS bei www.AWMF.de.: Microsoft Word - Adipositas -LL Patientinnenversion.docx (awmf.org) Was Sie noch tun können: Ich empfehle die EInnahme von Folssäure 0,4 mg. Außerdem sollten Sie bei Eintritt in die Schwangerschaft auf Insulin umstellen.
Viele Grüße
Professor Ute Schäfer-GrafBetreff: Hba1c
FrageGuten Tag! Ich bin 28 Jahre alt und seit ich klein war Typ-1-Diabetikerin. Welchen HbA1C-Wert sollte ich vor einer Schwangerschaft erreichen, um dem Baby am wenigsten zu schaden? Danke und Grüße, Michaela F.
AntwortLiebe Frau F.,
der HBa1c sollte möglichst um die 6,5 Prozent liegen.
Viele Grüße
Professor Ute Schäfer-GrafBetreff: Von Kinderwunsch bis Schwangerschaft mit Diabetes
FrageHallo!
Ich bin in der 32. Schwangerschaftswoche und habe Schwangerschaftsdiabetes. Seit Beginn meiner Schwangerschaft habe ich 30 Kilo zugekommen. Liegt das an dem Diabetes? Muss ich mir Sorgen machen, dass mein Baby größer wird als bei Frauen ohne Diabetes? Man sieht ja heute immer häufiger sehr große und schwere Neugeborene.
Danke und liebe Grüße
Anna T.AntwortLiebe Frau T.,
eine sehr hohe Gewichtszunahme ist einer der Risikofaktoren für Schwangerschaftsdiabetes. Diabetes bedingt nicht eine hohe Gewichtszunahme, sondern kann dadurch entstehen, ebenso ein hohes Geburtsgewicht des Kindes. Ob Ihr Kind zu schwer wird, lässt sich durch Ultraschall erkennen. Es wäre gut, wenn Sie weitere Gewichtszunahme verhindern könnten.
Viele Grüße
Professor Ute Schäfer-GrafBetreff: Typ-1-Diabetes vererben
FrageSehr geehrte Frau Schäfer-Graf,
meiner Tochter und mein Schwiegersohn versuchen aktuell schwanger zu werden. Mein Schwiegersohn ist Typ-1-Diabetiker. Besteht die Gefahr, dass das Kind der beiden auch Diabetes bekommt? Kann meine Tochter dem mit einer bestimmten Ernährung während der Schwangerschaft vorbeugen?
Mit freundlichen Grüßen
Uta K.AntwortLiebe Frau K.,
ca. 6 Prozent der Kinder von Vätern mit Diabetes entwickeln im Laufe des Lebens ebenfalls Typ 1 DM. Ihre Tochter kann natürlich generell mit einer gesunden Ernährung und Normalgewicht etwas für einen guten SS-Verlauf tun.
Viele Grüße
Professor Ute Schäfer-GrafBetreff: Schwanger werden
FrageIch habe Typ-1-Diabetes und möchte mit meinem Mann in den nächsten Jahren ein Kind bekommen. Worauf sollte ich achten, damit es mit einer Schwangerschaft klappt und wie kann ich sie für mein Kind gefahrlos überstehen? Sind Fehlgeburten für Frauen mit Diabetes wahrscheinlicher?
Außerdem nehme ich aktuell die Pille. Sollte ich sie schon frühzeitig z.B. ein Jahr vorher absetzen? Ist es zudem sinnvoll auf eine Pumpe umzustellen?LG S. M.
AntwortLiebe Frau M.,
1. Normnaher HbA1c um 6.5% bevor Sie die Verhütung aufgeben
2. RR, Augen - und Nierencheck , um mögliche Spätkomplikationen des Diabetes zu erkennen.
3. Fehlgeburten häufiger bei hohem Hba1c
4. Pumpe nicht nötig bei guter Einstellung unter ICTViele Grüße
Professor Ute Schäfer-GrafBetreff: Von Kinderwunsch bis Schwangerschaft mit Diabetes
FrageLiebe Frau Professor Schäfer-Graf,
mein Mann und ich möchten ein zweites Kind bekommen. In der ersten Schwangerschaft (vor drei Jahren) wurde bei mir Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert. Wie wahrscheinlich ist es, dass ich wieder Diabetes bekomme? Probleme hatte ich nach der ersten Schwangerschaft nicht, aber während der Schwangerschaft war es für mich schwierig, mit der Diagnose zurecht zu kommen. Kann ich etwas im Vorfeld tun, dass den Diabetes verhindert?
Danke für Ihre Antwort.Viele Grüße, Bettina B
AntwortLiebe Frau B.,
1. 50% Wiederholungswahrscheinlichkeit für GDM .
2. Gewichtsnormalisierung falls Sie übergewichtig sind
3. Viel Bewegung und gesunde Ernährung , um Ihre Insulinempfindlichkeit zu verbessernViele Grüße
Professor Ute Schäfer-Graf