Diabulimie

Gerade junge Frauen mit Typ-1-Diabetes haben fast doppelt so häufig eine Essstörung wie stoffwechselgesunde Altersgenossinnen. Verbreitet ist vor allem die Bulimie, in Kombination mit Typ 1 Diabetes auch Diabulimie genannt. 

An Bulimie leiden etwa zwei Prozent der 14- bis 20-jährigen Frauen. Sie essen in einem Anfall unkontrolliert und versuchen die überschüssigen Kalorien durch Diäten, Erbrechen oder exzessiven Sport loszuwerden. Typisch für Menschen mit Essstörungen und Diabetes ist zudem das sogenannte Insulin Purging: Sie spritzen sich gezielt zu wenig vom Blutzuckersenker Insulin, um abzunehmen – eine gefährliche Kombination!

Durch den niedrigen Insulinspiegel bleibt mehr Zucker im Blut, den die Nieren mitsamt der Kalorien über den Urin aus dem Körper schwemmen. Die Frauen verlieren zwar Gewicht, verfehlen aber das Ziel ihrer Diabetestherapie: Ihr dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel führt deutlich früher zu Schäden an Gefäßen und Nerven als bei Menschen mit Diabetes ohne Essstörungen.