Low Carb & Co. – Mit welcher Ernährungsform zu einem guten Lebensgefühl?

Untertitel
Experten-Chat mit Michaela Berger

Am 31. Januar 2019 findet der Experten-Chat zum Thema "Low Carb & Co. - Mit welcher Ernährungsform zu einem guten Lebensgefühl?" mit Diabetesberaterin Michaela Berger statt. Sie beantwortet Ihre Fragen live am Donnerstag zwischen 17:00 und 19:00 Uhr.

Protokoll der Sprechstunde

  • Betreff: Aktuelle Situation zu Stevia?

    Frage

    Vor einigen Jahren wurde uns gelehrt, dass Stevia das beste Mittel zum Süßen ist. Mittlerweile empfehlen wir, wenn es schon süß sein soll, andere Mittel. Ja vor allem, Honig, Ahorn und Kokosblütensirup u.s.w. Wie gesund ist nach neuesten Erkenntnissen Stevia wirklich? Oder gar schädlich? Und kann ich Stevia, wenn vom Patienten gewünscht, noch empfehlen?

    Antwort

    Hallo Frau B.,
    Stevia wurde lange gehypt. Der Hype ist jetzt vorbei. Trotzdem sind Süßungsmittel - wie eben Stevia - aber auch künstlich hergestellte Stoffe wie Sucralose oder Aspartam zur gewöhnlichen Alternative zu Zucker geworden.
    Schon in einer Studie im Jahr 2014 fanden Biologen am Weizmann Institute of Science in Israel heraus, dass künstliche Süßstoffe, die eigentlich Diabetes vorbeugen und Diäten fördern sollten, teils genau das Gegenteil bewirkten.
    Je weniger Zucker, desto gesünder.
    Clever eingesetzt, können Honig, Sirup & Co. aber durchaus zu einer gesunden Ernährung beitragen. Ihr Zuckergehalt liegt zwischen 65 und 80 Prozent, der Rest ist hauptsächlich Wasser. Ersetzt man Zucker in Rezepten 1:1 durch Pflanzensüße, spart man Kalorien ein. "Manche Naturstoffe, etwa Honig, haben außerdem eine stärkere Süßkraft als Zucker",. Man komme deshalb mit weniger aus.(Auszug 21.04.2017, Diabetes Ratgeber, Evelin Völkl) Verboten also nicht, aber bitte mit Bedacht.
    MfG
    M.Berger
    Vorstandsmitglied diabetesDE

     

  • Betreff: LowCarb

    Frage

    Eignet sich die Ernährungsumstellung auf LowCarb bei Diabetes 2?

    Antwort

    Hallo Frau S., 

    Low Carb bedeutet eine Reduktion der aufgenommenen Kohlenhydrate über den Tag verteilt. 
    Ziel von Ernährungsformen, die auf Low Carb setzen, ist immer, durch eine geringe Aufnahme von Kohlenhydraten auch die Ausschüttung von Insulin niedrig zu halten. Dadurch, dass der Körper kaum Kohlenhydrate bekommt, aus denen er Energie gewinnen kann, muss er auf körpereigenes Fett als Energielieferanten zurückgreifen (dieser Vorgang wird als Ketose bezeichnet); in der Folge werden die Fettreserven des Körpers abgebaut.
    Wer Typ-2-Diabetes hat und Tabletten einnimmt, die die Insulinproduktion anregen (Sulfonylharnstoffe mit Wirkstoffen wie Glibenclamid und Glimepirid; Glinide mit den Wirkstoffen Repaglinid oder Nateglinid), sollte vor einer Umstellung auf eine Low Carb-Ernährung mit seinem Arzt sprechen, um schwere Unterzuckerungen zu vermeiden. In Absprache mit dem Arzt kann die Therapie auf andere Medikamente umgestellt werden, die keine Unterzuckerungen auslösen können (z. B. Metformin, DPP-4-Hemmer, GLP-1-Agonisten, SGLT-2-Hemmer).
    MfG
    M.Berger
    Vorstandsmitglied diabetesDE

  • Betreff: Low carb

    Frage

    EmpehlenSie Low carb und wie gestalten sie das? Nur am Abend oder den ganzen Tag? Fehlen dem Körper dann nicht die notwendigen KH? Was ist genau Löw carb?

    Antwort

    Frau S., 
    wichtig ist der zu dieser Frage der Satz aus englischsprachigen Buch von Richard K. Bernstein "Diabetes Solution":Low input- low error" in Bezug auf die Kohlenhydrat-und Insulinzufuhr bei der ständigen Balance zwischen Insulin und Zucker im Blut.
    Diese Ernährungsform darf nicht als Verzicht angesehen werden, sondern als Möglichkeit , Neues  beim Essen zu entdecken.
    In einem Artikel beschreibt Ron Raab, ein Typ 1 Diabetiker aus Amerika, seine persönlichen Erfahrungen mit der Low Carb Ernährung (http://www.diabetes-low-carb.org/articles/in-german/translations/12-die…–persoenliche-erfahrungen-eines-typ-1-diabetikers.html).

    Mit einer kohlenhydratarmen Ernährung brauche ich weniger Insulin und dies kann mehr Vorhersehbarkeit und weniger Schwankungen des Blutzuckerspiegels bedeuten. 
    Ob diese Ernährungsform nur für wenige Monate, oder vielleicht für ein ganzes Leben- muss jeder für sich selbst bestimmen.
    Ein 68 jähriger , seit  1954 Typ 1, begann mit 30 g Kohlenhydraten pro Tag, ergänzte den Energiebedarf durch Fett und etwas Eiweiß. Der Betroffene praktiziert das bereits seit 2015 mit guter Gesundheit .

    MfG
    M.Berger
    Vorstandsmitglied diabetesDE
     

  • Betreff: Ernährung typ2

    Frage

    Ich hab viel gelesen in letzter Zeit von bösen und guten Kohlenhydraten,soll man nun welche essen oder nicht ,und bringt es etwas Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen oder kann man das mit bestimmten Nahrungsmitteln auch erreichen? Danke

    Antwort

    Hallo Frau S.,

    GUTE KOHLENHYDRATE
    ☞ Grüne Gemüsesorten, wie Spinat
    ☞ Nüssen, wie Walnüssen & Pistazien
    ☞ Obst, wie Bananen & Weintrauben (Vorsicht, hoher Fructose Gehalt) ☞ Vollkorn-Nudeln und -Reis & Kartoffeln ☞ Bohnen, Bulgur & Hirse ☞ Vollkornbrot & Haferflocken ☞ Soja-Produkte

    SCHLECHTE KOHLENHYDRATE
    ☞ Raffinierter Zucker: Schoki, Süßes
    ☞ Weißmehl: Kuchen, Brötchen, Weißbrot
    ☞Weizenprodukte: Pizza, Pasta

    Schlanksein und Kohlenhydrate sind kein Widerspruch, nur auf die Dosierung kommt es an. Übrigens: Auch viele Gemüsesorten enthalten gute Kohlenhydrate. Hoch dosiert sind diese in Blumenkohl, Dicken Bohnen, Kichererbsen, Möhren, Sojabohnen und Knoblauch enthalten.

    Nahrungsergänzungsmittel sind  meistens überflüssig. Wer sich ausgewogen ernährt, bekommt alle Nährstoffe, Vitamine und Mineralien, die er braucht.
    MfG
    M.Berger
    Vorstandsmitglied diabetesDE
     

  • Betreff: Low Carb & Co.

    Frage

    Hallo Frau Berger,

    ich habe keinen Diabetes aber mein Mann hat Diabetes Typ 1. Ich selber habe Gewichtsprobleme wodurch ich unter Gefahr stehe, mal irgendwann Diabetes Typ 2 zu bekommen. Um das zu verhindern versuche ich jetzt mit meiner Ernährung umzustellen. Ich habe gelesen, dass langkettige Kohlehydrate von großer Bedeutung sind. Aber seltsamerweise verursacht das bei uns gerade Probleme: Die Vollkornspagetti haben gestern nach etwa 5 bis 6 Stunden nach dem Essen einen sehr hohen Blutzuckerspiegel verursacht (fast 300!). Mein Mann hat eine Pumpe, die zwar einstellbar wäre auf langkettige Kohlehydrate, aber es ist ihm zu umständlich. Kennen Sie das Problem? Und welche Lösung gäbe es, um meine gesunde Ernährung mit seiner zu kombinieren? Vielen Dank im Voraus für Ihre Ratschläge!

    Inge

    Antwort

    Hallo Inge,

    Bei Nudeln gilt: Je kürzer die Garzeit, desto langsamer gelangen die Kohlenhydrate ins Blut. Zudem spielt eine Rolle, was man zu den Beilagen isst. Fett verlängert etwa die Verweildauer der Nahrung im Magen und beeinflusst so den Blutzuckeranstieg nach dem Essen. Zumindest zuckertechnisch sind Bratkartoffeln, mit etwas Öl zubereitet, deshalb günstiger als Pell- oder Salzkartoffeln.
    Am besten ist, selbst zu beobachten, wie der Körper reagiert. Grundsätzlich gilt, "an Gemüse und Hülsenfrüchten satt essen". Reis, Kartoffeln und Nudeln gibt es als das, was sie schon immer waren: als Beilage.
    Bei einem Typ-1-Diabetes kann die richtige Ernährung dagegen nicht zur Besserung der Krankheit beitragen. Betroffene müssen aber wissen, wie viele Kohlenhydrate im Essen stecken, damit sie die passende Menge an Insulin spritzen, oder bolen um Unterzuckerungen oder zu hohe Werte vermeiden können. Das Gleiche gilt für alle Menschen mit Typ-2-Diabetes, die auf Insulin angewiesen sind.
    Die Ernährungstherapie bei  oder Vorbeugende auf Typ-2-Diabetes ist auf Langfristigkeit ausgelegt.
    Der Blutzuckerspiegel treibt nach dem Essen manchmal ein seltsames Spiel. Mal schießt er wie ein Düsenjet in die Höhe, mal steigt er nur langsam an und erreicht nur geringere Höhen – wie ein Heißluftballon, um im Bild zu bleiben.

    Das liegt zum Teil daran, dass der Körper Kohlenhydrate aus der Nahrung unterschiedlich schnell verarbeitet. Einfache Kohlenhydrate, etwa aus Zucker, gehen aus dem Darm rasch ins Blut über, der Blutzuckerspiegel schnellt nach oben. Anders dagegen komplexe Kohlenhydrate, die zum Beispiel in Vollkorn stecken. Das Verdauungssystem benötigt länger, sie zu verarbeiten, deshalb verläuft der Blutzuckeranstieg langsamer.
    Bei Diabetes ist es durchaus empfehlenswert, beim Essen auf Lebensmittel mit einem eher niedrigen glykämischen Wert zu achten. Zu diesen gehören Vollkornbrot und -nudeln, Hülsenfrüchte, Gemüse und  Milchprodukte.

    Es ist übrigens schade, dass Ihr Mann das gesamte Bolus Menü nicht nutzt, denn dazu hat er die Insulinpumpe.
    MfG
    M.Berger
    Vorstandsmitglied diabetesDE

     

  • Betreff: Low Carb & Co.

    Frage

    Guten Tag! ich habe seit 5 Jahren Diabetes Typ II und nehme Liraglutid Victoza. Nach der morgendlichen Messung spritze ich nach Bedarf. Metformin nehme ich nicht. Nun habe ich mich vor einigen Monaten entschlossen, mein starkes Übergewicht durch eine Ernährungsumstellung in Low Carb zu reduzieren und bin dabei sehr erfolgreich (schon 15 Kg weniger!). Allerdings treibe ich dabei auch etwas Ausdauersport (Crosstrainer) und halte eine Grenze von 50 g KH pro Tag weitestgehend ein. Allerdings verstehe ich die Messwerte nicht! Eigentlich war doch zu erwarten, dass sie sich mit der Zeit positiv entwickeln. Aber: Die Nüchternwerte liegen häufig (aber auch stark schwankend) bei fast 100, der Langzeitzucker war letzte Woche 6,0. Warum diese hohen Werte, obwohl mein Körper kaum KH zu verarbeiten hat? Ich habe auch beobachtet, dass, je schneller die Pfunde auf der Waage purzeln, desto höher die Messwerte sind. Ist dies eine Randerscheinung der besonderen Ernährung? Ändert sich das noch oder muss ich mir Sorgen machen? Besonders nachts findet ja der Fettabbau statt und die Leber schüttet Glukagon aus, welches letztendlich auch zu Glucose umgebaut wird. Könnte das den Nüchternwert erklären? Ich freue mich auf Ihre Einschätzung! Danke und Gruß Svenja

    Antwort

    Hallo Svenja,

    Wer dauerhaft abnehmen möchte, setzt deshalb besser auf eine "Politik der kleinen Schritte" mit gesünderen Lebensgewohnheiten: Weniger fett- und kalorienreich essen und sich zusätzlich mehr bewegen. Die Grundregel lautet: Wer mehr Kalorien verbrennt als er zu sich nimmt, der verliert langfristig an Gewicht.
    "Wer am Morgen zu hohe Werte hat, sollte seinen Blutzucker einmal in der Nacht um zwei Uhr messen", . Am besten alle abends, nachts und morgens ermittelten Blutzuckerwerte notieren und zum Diabetologen mitnehmen. Man könnte so dem Phänomen auf den Grund gehen.
    Meine Vermutung, Ihre Beta Zelle mag nicht mehr, sie ist zu überlastet. In Ihrem Fall könnten wenige Einheiten  eines Basal-Insulins zum Abend gespritzt,  helfen .
    MfG
    M.Berger
    Vorstandsmitglied diabetesDE

     

  • Betreff: Low Carb & Co.

    Frage

    Liebe Frau Berger, ich habe seit über 30 Jahren nun Diabetes. Mein Ernährungsproblem: Ich habe abends meistens Hunger. Denn tagsüber ernähre ich mich sehr ausgewogen und meide Verführer – besonders Kohlenhydrate und mache eine Low Carb Ernährung Neben Glimepirid 2mg und Metformin 2x1000 mg soll ich nun Lispro 4IE spritzen, habe davor schon Basal NPH 14IE vor dem Schlafen spritzen sollen. Also 4 E vor dem Abendessen (um 19-20 Uhr Uhr), Low Carb-Essen, gespritzt. Gegen 23 Uhr bekomme ich dann meist richtig Hunger/Appetit, aber mein Messwert liegt bei 140! Das Gleiche mit Basal, nach ca. 30 - 45 Min. habe ich Hunger. Also Fazit: Ohne Kohlenhydrate am Abend habe ich Hunger nach kurzer Zeit! Kann ich das Lispro auch nach dem Essen, also nach 1,5 Std. noch spritzen, um den Rest wegzuspritzen? Denn ich esse immer noch nach dem Abendessen irgendwas Süßes, fast suchtartig und ich komme nicht dagegen an. Haben Sie einen Tipp, wie ich Low Carb ohne Heißhunger-Attacken überstehen kann??? Mache ich mit meiner Spritzerei was falsch? Viele Grüße Raphael

    Antwort

    Hallo Raphael,

    nach 30 Jahren Diabetes benötigt der Körper das Insulin.
    Ich empfehle bei den abendlichen Heißhunger-Attacken ein großes Glas Wasser und Ablenkung durch Bewegung. Es kann auch ein fetthaltiger (3,5%) Joghurt mit einer Mandarine genussvoll vertilgt werden.
    Heißhunger-Attacken entstehen am Abend , wenn tagsüber doch nicht entsprechend gegessen wurde, auch mit Low Carb.
    Bei Low Carb, wenig Kohlenhydrate, mehr Fett und ein wenig Eiweiß, würde ich immer nach der Mahlzeit spritzen, denn ein Versuch wäre es wert.
    MfG
    M.Berger
    Vorstandsmitglied diabetesDE

     

  • Betreff: Low Carb & Co.

    Frage

    Liebe Frau Berger, ich habe seit über 30 Jahren nun Diabetes. Mein Ernährungsproblem: Ich habe abends meistens Hunger. Denn tagsüber ernähre ich mich sehr ausgewogen und meide Verführer – besonders Kohlenhydrate und mache eine Low Carb Ernährung Neben Glimepirid 2mg und Metformin 2x1000 mg soll ich nun Lispro 4IE spritzen, habe davor schon Basal NPH 14IE vor dem Schlafen spritzen sollen. Also 4 E vor dem Abendessen (um 19-20 Uhr Uhr), Low Carb-Essen, gespritzt. Gegen 23 Uhr bekomme ich dann meist richtig Hunger/Appetit, aber mein Messwert liegt bei 140! Das Gleiche mit Basal, nach ca. 30 - 45 Min. habe ich Hunger. Also Fazit: Ohne Kohlenhydrate am Abend habe ich Hunger nach kurzer Zeit! Kann ich das Lispro auch nach dem Essen, also nach 1,5 Std. noch spritzen, um den Rest wegzuspritzen? Denn ich esse immer noch nach dem Abendessen irgendwas Süßes, fast suchtartig und ich komme nicht dagegen an. Haben Sie einen Tipp, wie ich Low Carb ohne Heißhunger-Attacken überstehen kann??? Mache ich mit meiner Spritzerei was falsch? Viele Grüße Raphael

    Antwort

    Hallo Gisela,

    Das Ziel einer Low Carb Diät ist es, unter 50 g Kohlenhydrate pro Tag zu bleiben. Dadurch kommt dein Körper nach einigen Tagen in einen ketogenen Zustand und bezieht seine Energie dann hauptsächlich aus Fett (und nicht mehr aus den Kohlenhydraten).
    Ein Low Carb Ernährungsplan fördert das Essen von Fett und Eiweißen. Es kommen Fisch, Fleisch, Eier, Nüsse & Samen und v.a reichlich Gemüse auf den Tisch. Beim Fleisch und Fisch gilt: Möglichst vielfältig darf es sein.
    Bei den Gemüsesorten ist es gut, sich auf wasserhaltige Sorten zu konzentrieren (im Gegensatz zu den stärkehaltigen Sorten). D.h im Low Carb Ernährungsplan kommen reichlich Salate jeder Art, Tomaten, Gurken und Zucchinis vor. Auch Gemüse wie Weiß- und Rotkohl, Wirsing, Blumenkohl, Brokkoli können in größeren Mengen gegessen werden. Obst im eingeschränkten Maße ist Bestandteil einer gesunden Low Carb Ernährung. Sowohl bei Obst als auch Gemüse ergibt es Sinn mehr auf regionale und saisonale Varianten zurückgreifen.
    Tag 1
    Frühstück: Rührei mit frischem Spinat und Pinienkernen
    Lunch: Haselnuss-Hackfleisch Salat
    Abendessen: Sesam Kohlrabi Salat
    Tag 2
    Frühstück: Reste vom Haselnuss-Hackfleisch Salat (Tag 1)
    Lunch: Gefüllte Champignons
    Abendessen: Zucchini Lasagne
    Tag 3
    Frühstück: 2 Scheiben Körnerbrot mit Butte & frischer Kresse, dazu 2 hartgekochte Eier
    Lunch: Reste Lasagne (Tag 2)
    Abendessen: Chicken Wings mit Kokos-Minz  Salat Tag 4
    Frühstück: Geräucherter Lachs & Avocado
    Lunch: Reste Chicken Wings (Tag 3) mit Paprika und Kohlrabi Gemüsesticks
    Abendessen: Selbstgemachte Sülze mit Bohnensalat und 1 Scheibe Körnerbrot Tag 5
    Frühstück: Avocadomuffins mit Speck
    Lunch: Blumenkohl Risotto
    Abendessen: Rotbarsch auf Pfifferlingen
    Tag 6
    Frühstück: Reste Blumenkohlrisotto (Tag 5) Lunch:Reste der Sülze (Tag 4) mit grünem Salat
    Abendessen: Thai Frittata
    Tag 7
    Frühstück: Reste Thai Fittata (Tag 6)
    Lunch: Rindfleischsalat mit Nüssen
    Abendessen: Osso Bucco

    Die Mahlzeiten werden im Abstand von 5-6 Stunden eingenommen.
    Bei dem beschriebenen Blähbauch würde ich ärztlichen Rat einholen, denn es muss nichts erzwungen werden .
    MfG
    M.Berger
    Vorstandsmitglied diabetesDE

     

  • Betreff: Low Carb & Co.

    Frage

    Hallo Frau Berger,

    können Sie mir ein Tages-Beispiel geben, wie man Low Carb (auch bzgl. Tageszeiten und in welchen Abständen) umsetzen kann? Ich bin immer zu unsicher, ob ich tagsüber genug Nahrung zu mir nehme, weil ich ja zwanghaft Diät machen will und mich eher dabei geißele. Und derzeit verzeichne ich auch keine Erfolge mehr, obwohl ich das Gefühl habe, dass ich sehr wenig esse über den Tag! Kann es auch sein, dass man von zu wenig essen wieder zunehmen kann? Bzw. ich habe oft so ein Blähgefühl im Bauch, wenn ich über einen längeren Zeitraum am Tag nichts gegessen habe…

    LG Gisela

    Antwort

    Hallo Gisela,

    Das Ziel einer Low Carb Diät ist es, unter 50 g Kohlenhydrate pro Tag zu bleiben. Dadurch kommt dein Körper nach einigen Tagen in einen ketogenen Zustand und bezieht seine Energie dann hauptsächlich aus Fett (und nicht mehr aus den Kohlenhydraten).
    Ein Low Carb Ernährungsplan fördert das Essen von Fett und Eiweißen. Es kommen Fisch, Fleisch, Eier, Nüsse & Samen und v.a reichlich Gemüse auf den Tisch. Beim Fleisch und Fisch gilt: Möglichst vielfältig darf es sein.
    Bei den Gemüsesorten ist es gut, sich auf wasserhaltige Sorten zu konzentrieren (im Gegensatz zu den stärkehaltigen Sorten). D.h im Low Carb Ernährungsplan kommen reichlich Salate jeder Art, Tomaten, Gurken und Zucchinis vor. Auch Gemüse wie Weiß- und Rotkohl, Wirsing, Blumenkohl, Brokkoli können in größeren Mengen gegessen werden. Obst im eingeschränkten Maße ist Bestandteil einer gesunden Low Carb Ernährung. Sowohl bei Obst als auch Gemüse ergibt es Sinn mehr auf regionale und saisonale Varianten zurückgreifen.
    Tag 1
    Frühstück: Rührei mit frischem Spinat und Pinienkernen
    Lunch: Haselnuss-Hackfleisch Salat
    Abendessen: Sesam Kohlrabi Salat
    Tag 2
    Frühstück: Reste vom Haselnuss-Hackfleisch Salat (Tag 1)
    Lunch: Gefüllte Champignons
    Abendessen: Zucchini Lasagne
    Tag 3
    Frühstück: 2 Scheiben Körnerbrot mit Butte & frischer Kresse, dazu 2 hartgekochte Eier
    Lunch: Reste Lasagne (Tag 2)
    Abendessen: Chicken Wings mit Kokos-Minz  Salat Tag 4
    Frühstück: Geräucherter Lachs & Avocado
    Lunch: Reste Chicken Wings (Tag 3) mit Paprika und Kohlrabi Gemüsesticks
    Abendessen: Selbstgemachte Sülze mit Bohnensalat und 1 Scheibe Körnerbrot Tag 5
    Frühstück: Avocadomuffins mit Speck
    Lunch: Blumenkohl Risotto
    Abendessen: Rotbarsch auf Pfifferlingen
    Tag 6
    Frühstück: Reste Blumenkohlrisotto (Tag 5) Lunch:Reste der Sülze (Tag 4) mit grünem Salat
    Abendessen: Thai Frittata
    Tag 7
    Frühstück: Reste Thai Fittata (Tag 6)
    Lunch: Rindfleischsalat mit Nüssen
    Abendessen: Osso Bucco

    Die Mahlzeiten werden im Abstand von 5-6 Stunden eingenommen.
    Bei dem beschriebenen Blähbauch würde ich ärztlichen Rat einholen, denn es muss nichts erzwungen werden .
    MfG
    M.Berger
    Vorstandsmitglied diabetesDE

  • Betreff: Intervall-Fasten

    Frage

    Meine Frage: Was halten Sie von Intervall-Fasten? Einerseits habe ich gehört, dass es Typ 2 Diabetes begünstigen kann, andererseits hört man ja immer sehr viel Gutes, weil es den Insulinspiegel nicht so oft ansteigen lässt und somit ja eigentlich eher gegen Diabetes arbeitet. Was stimmt denn nun und wie verhält es sich bei Menschen mit Diabetes? Dürfen sie eigentlich Intervallfasten machen? Ich bin kein Diabetiker aber das würde mich auch interessieren! Ich betreibe (durch Zufall, da ich morgens oft keinen Hunger habe und eher gegen Mittag der Hunger erst kommt) Intervallfasten. D.h. ich esse erst frühestens mittags etwas, manchmal lasse ich aber diese Mahlzeit auch aus und esse erst abends mit den Kindern zu Abend. Dann aber richtig! Da hole ich mir die ganzen Kalorien, die es tagsüber nicht gab, rein. Führt manchmal auch zu Fressattacken, im schlimmsten Fall zu Heißhunger auf Süßes. Aus dem Grunde kann ich fast verstehen, dass so eine Diät den Diabetes Typ 2 begünstigt. Also: Wie kann man Intervallfasten sinnvoll gestalten? Welche zeitlichen Abstände muss ich einhalten, damit ich abends nicht in den Heißhunger verfalle?

    MfG Christine

    Antwort

    Hallo Christine,

    Es ist gelungen. 20 Menschen mit Diabetes Typ 1 und 10 Menschen ohne Diabetes Typ 1 haben zusammen neun Tage im Rosenwaldhof verbracht, davon waren ein Vorbereitungstag, Sieben Fastentage und ein Aufbautag enthalten.
    Eine Teilnehmerin musste durch eine aufgetretene Erkrankung, die Studie verlassen. Alle anderen 29 TN konnten das Fasten wohlbehalten beenden. (Auszug Insuliner 125, S.60.)

    Patienten mit Typ-2-Diabetes, denen eine tägliche Restriktionsdiät zu anstrengend ist, können stattdessen an 2 Tagen der Woche fasten. Dieses Intervallfasten hat sich in einer randomisierten klinischen Studie in JAMA als nahezu gleichwertig erwiesen (2018; doi: 10.1001/jamanetworkopen.2018.0756).
    Die meisten Menschen mit Typ-2-Diabetes, die sich über viele Jahre an eine hyperkalorische Diät gewöhnt haben, sind nicht begeistert, wenn ihnen zu einer Gewichtsabnahme geraten wird. Die Aussicht, für den Rest ihres Lebens täglich „Hunger“ leiden zu müssen, mindert die Bereitschaft, sich auf eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten einzulassen.
    Als Alternative wird seit einigen Jahren das Intervallfasten propagiert. Die Patienten dürfen an 5 Tagen in der Woche so viel essen wie sie wollen, wenn sie dafür an den restlichen beiden Tagen die Zufuhr auf unter 500 Kilokalorien oder ein Viertel des Bedarfs senken.
    Eine weitere Methode , wie von Dr. Eckardt von Hirschhausen propagiert, ist das 16/8 fasten. 16 Stunden am Tag fasten und 8 Stunden essen, aber gezielt gesund .
    In Ihrem Fall, als Mutter von zwei Kindern, würde ich realistisch denken und nicht fasten. Ernähren Sie sich gesund, nehmen Sie pro Tag 3 Mahlzeiten zu sich, mit 40g-50g  Kohlenhydraten , wenig Fett und gemäßigt Eiweiß.
    2 Handstücke Obst zwischen den Hauptmahlzeiten und 300g Gemüse gedünstet oder roh , als Salat zu der Mittags und Abendmahlzeit. Dazu viel Mineralwasser und Tee.
    Es gehört immer ein Quantum Disziplin zur Zielerfüllung, also langsam Stepp bei Stepp aber gesund.
    Für den Heißhunger empfehle ich fettreichen Joghurt, 200Gramm mit einem Stück Obst.
    MfG
    M.Berger
    Vorstandsmitglied diabetesDE

     

  • Betreff: Low Carb & Co.

    Frage

    Sehr geehrte Frau Berger,

    ich habe seit einem Jahr Diabetes typ 2 und noch dazu eine Retinopathie (weshalb der Arzt auf meinen Diabetes aufmerksam wurde). Ich darf laut meinem Diabetologen nicht über 100 Nüchtern-BZ hinauskommen. Jetzt habe ich mich mit sämtlichen Diäten beschäftigt und esse auch kaum noch helle Weizenprodukte sondern nur noch Vollkorn etc. Können Sie mir einen guten Rat geben, wie ich den BZ stabil halte und welche Diät sich bei meinem Problem am besten eignet?

    Danke und viele Grüße Nadine

    Antwort

    Hallo Nadine,

    Die Zielwerte hängen zum einen davon ab, wie stabil die Stoffwechseleinstellung ist, aber auch von den Lebensumständen des Patienten, seiner Motivation und seinen Möglichkeiten, die Therapie im Alltag durchzuführen.
    In Ihrem Fall empfehle ich Produkte aus Roggen, Dinkel und Hafer.
    Bitte nicht die Produkte aus Weizen, möglichst nicht  Pizza und Pasta.
    Die allgemeinen Empfehlungen für eine gesunde und ausgewogene Ernährung für Gesunde und Diabetiker sind:

    Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst und Vollkornprodukte sollten die Basis der Ernährung sein. Ihr Anteil sollte 45 bis 60 Prozent der Gesamtenergiezufuhr ausmachen.
    Halten Sie sich zurück bei Lebensmitteln mit hohem Fettgehalt wie Schokolade, Chips, Wurst und Käse.
    Essen Sie 1 bis 2 Mal in der Woche Fisch (bevorzugt fetter Fisch mit einem hohen Anteil an n-3-Fettsäuren).
    Bevorzugen Sie beim Fleisch magere Stücke.
    Wählen Sie bei Milchprodukten, Joghurt und Käse die fettärmeren Varianten.
    Sparen Sie bei der Zubereitung an Fett und bevorzugen Sie Öle statt fester Fette.
    Trinken Sie bevorzugt Wasser.
    Meiden Sie Limonaden, Fruchtsaftgetränke und andere mit Zucker gesüßte Getränke.
    MfG
    M.Berger
    Vorstandsmitglied diabetesDE

     

  • Betreff: Low Carb & Co.

    Frage

    Hallo,

    ich möchte jetzt zuu Jahresbeginn meinen Vorsatz endlich mal umsetzen und abnehmen. Habe mir Formoline Diätpulver gekauft. Mein Schwager hat gute Erfahrungen damit gemacht. Er ist aber kein Diabetiker, ich aber schon (Typ 2). Ich nehme es seit einer Woche als Ersatz für eine Hauptmahlzeit, das Abendbrot. Bisher habe ich 3 Esslöffel auf 300ml Milch + diverse Früchte (Banane, Himbeeren, Pfirsiche und Schwarze Johannisbeeren genommen und zusammen gemixt. Die ersten beiden Nächte hatte ich Heißhunger und meine Zukerwerte gingen in den Keller. Ich sparte über 10 Einheiten Insulin und fühle mich jetzt wohl in meiner Haut. Ist es denn für mich als Diabetiker überhaupt geeignet? Ich habe mal gehört daß man mit dieser Diät vom Insulinspritzen wegkommen kann. Kann das stimmen? Kennen Sie solche Produkte und wie gut sind sie wirklich?

    Beste Grüße Ilka

    Antwort

    Hallo Ilka,

    sogenannte Diätpulver können ein Einstieg innerhalb einer gewünschten Gewichtsreduktion sein.
    Jedoch muss sich jeder sagenkann und geht das ein Leben lang?
    Schwer vorstellbar, oder?
    Jeder Mensch mit Diabetes Typ 2 hat anfangs die Chance, den Diabetes Typ 2 zu stoppen. Die Bauchspeicheldrüse zu entlasten ist ein hohes und gutes Ziel.
    45 bis 60 % der Gesamtenergie sollten Kohlenhydrate liefern. Idealerweise bevorzugen Sie als Kohlenhydrat-Lieferanten Gemüse, Hülsenfrüchte und Getreideprodukte aus vollem Korn, da diese einen hohen Anteil an Ballaststoffen und einen niedrigen glykämischen Index haben.

    Der glykämische Index (GI) ist ein Maß dafür, wie sich ein kohlenhydrathaltiges Lebensmittel auf den Blutzuckerspiegel auswirkt. Je niedriger der GI ist, desto langsamer steigt der Blutzucker nach dem Verzehr des Lebensmittels an.

    Ballaststoffe haben viele Vorteile
    Eine ballaststoffreiche Ernährung wirkt sich positiv auf den Blutzuckerspiegel aus: Zum einen bewirken Ballaststoffe, dass der Blutzuckerwert nach einer Mahlzeit nicht so stark ansteig, zum anderen sind Ballaststoffe nahezu kalorienfrei. Sie sättigen und wirken sich auch günstig auf den Cholesterinspiegel aus. Zwischen 30 bis 40 Gramm Ballaststoffe sollten Diabetiker täglich zu sich nehmen, vor allem aus Vollkornprodukten, Gemüse und Obst.

    Alkohol: Weniger ist mehr
    Menschen mit Diabetes sollten zwei Dinge besonders beachten:

    Alkohol liefert reichlich Energie, also Kalorien. Für Übergewichtige kann das relevant sein.
    Alkohol kann eine Unterzuckerung verursachen. Ein riskanter Alkoholkonsum sollte vermieden werden.

    Mit Diäten lässt sich zwar unter Umständen schnell Gewicht abbauen. Doch der Jo-Jo-Effekt sorgt oft dafür, dass das Verlorene sich schnell wieder an den Rippen ansammelt. Wer dauerhaft abnehmen möchte, kommt meist nicht umhin, seine bisherigen Gewohnheiten umzukrempeln. Vor allem, indem er sich mehr bewegt und gesünder isst.
    Nur so besteht die Möglichkeit, vom Insulin weg zu kommen und den Diabetes in Grenzen zu halten.
    MfG
    M.Berger
    Vorstandsmitglied diabetesDE