
Kiwis sind verlässliche Lieferanten von Vitalstoffen und das von Januar bis Dezember. Die ovalen Früchte bringen Abwechslung in jede kulinarische Jahreszeit. Auch für Menschen mit Typ-2- oder Typ-1-Diabetes sind Kiwis ein willkommener Snack. Was bei den saftigen Früchtchen wichtig ist, erfahren Sie beim Weiterlesen.
Rund 1,3 kg Kiwi isst jeder Mensch hierzulande im Jahr. Bei einer mittelgroßen Kiwi, die rund 80 g wiegt, wären das 16 Kiwis pro Jahr und gerade einmal 1,3 Früchte im Monat. Da geht noch was… Denn Kiwis sind lecker und gesund und sie lassen sich vielfältig nutzen.
Ihre Heimat liegt in den hochgelegenen Waldgebieten Chinas. Seit Anfang der 1900er Jahre werden Kiwis schwerpunktmäßig in Neuseeland angebaut. Dort erhielt die Kiwi auch ihren Namen, der vom Wappentier des Landes – dem flügellosen Urvogel Kiwi-Kiwi – abgeleitet wurde. Mittlerweile hat sich auch Italien zu einem der Hauptanbaugebiete entwickelt, so dass Kiwis, die in heimischen Geschäften landen, meist eine bessere Öko-Bilanz haben durch kürzere Transportwege.
Grün – gelb – rot: Sortenvielfalt
Ihren Siegeszug feierten Kiwis Anfang der 1980er Jahre. Damals kostete eine Frucht im Schnitt bis zu 1,50 DM. Kiwis galten als exotische Besonderheit und waren hierzulande noch recht unbekannt. Doch das änderte sich mit den Jahren. Heute gibt es klassische Kiwi mit behaarter, brauner Schale und grünem Innenleben. Ferner Früchte ohne haarige Schale mit gelblichem Fruchtfleisch, sogenannte Gold-Kiwi. Eine weitere Züchtung sind Exemplare mit rötlichem Fruchtfleisch, die aktuell eher selten zu finden sind. Im Hinblick auf ihre gesunden Inhalte unterscheiden sich die verschiedenen Sorten nicht, lediglich in Farbe und Geschmack.
Reichlich Vitamin C und Folsäure
Wer seinen Vitamin-C-Bedarf gesund und natürlich decken möchte, kann sich auf Kiwis verlassen. Denn eine 80 g große Frucht deckt den täglichen Bedarf eines Erwachsenen zu rund 60 %. Mit im Kiwi-Paket sind außerdem kleine Mengen an Ballaststoffen sowie Vitamin A und E, Kalium, Folsäure sowie kleine Mengen an Jod und Selen. Das alles verteilt auf 45 kcal aus einer kleinen Menge an Eiweiß und 7 g blutzuckerwirksamen Kohlenhydraten. An Aroma, Duft und Geschmack sind sekundäre Pflanzenstoffe beteiligt, welche sämtliche Körperzellen gegen freie Radikale schützen. Das in frischen Kiwi enthaltene Enzym Actinidain oder Actinidin hilft dabei, Proteine besser zu verdauen. Allerdings kann es auch zu allergischen Reaktionen beitragen.
Frischehöhepunkt: Auf Druck gibt sie leicht nach
Ganzjährig sind Kiwis im Handel zu finden. Doch die Qualität ist dabei verschieden. Manche Früchte sind steinhart und reifen auch zu Hause nicht richtig nach. Andere sind blitzschnell sehr weich und das Fruchtfleisch schmeckt vergoren. Beides Zustände, die keine Freude am Kiwi-Genuss machen. Deshalb empfiehlt es sich, die Früchte vor dem Kauf genau unter die Lupe zu nehmen. Reife Kiwis haben eine unverletzte Schale. Beim leichten Druck darauf geben sie etwas nach. Schwirren kleine Fruchtfliegen ums Obst, sollten Sie die Kiwi nicht kaufen.
Kiwis können zwar im Kühlschrank etwa eine Woche lagern. Doch Zimmertemperatur ist ihre bessere Lagerbedingung. Sehr harte Exemplare können Sie zusammen mit Äpfeln oder Bananen lagern. Diese verströmen das Reifegas Ethylen, welches der Kiwi im Reifeprozess auf die Sprünge helfen kann.
Bitter: Kiwi und Milchprodukte
Am besten schmecken die Früchte einfach halbiert und mit einem Löffel ausgelöffelt. Frischer Genuss pur. Auch als Bestanteil von Obstsalaten, Smoothies oder Bowls bieten sie sich an. Geschält und in Scheiben geschnitten lässt sich die leckere Frucht vielseitig verwenden, zum Beispiel zum Garnieren von Desserts, Salaten oder Käseplatten.
Der aromatische Geschmack der Kiwi kann mit Zitronen- oder Orangensaft, Vanillesoße oder veganen Milchalternativen und Milchprodukten verfeinert werden. Allerdings schmecken Quark, Joghurt, Skyr und Co leicht bitter, wenn sie mit frischen Kiwis gemischt werden. Verantwortlich hierfür ist das eiweißspaltende Enzym Actinidin. Mit diesen Küchen-Tipps lässt sich das vermeiden: Entweder geben Sie das Fruchtfleisch erst kurz vor dem Verzehr dazu oder Sie übergießen die Kiwi kurz mit kochendem Wasser (wobei allerdings Vitalstoffe verloren gehen).
Kiwi in Kosmetik & mit Medikamenten
Dank ihres fruchtigen Geschmacks und Aroma werden Kiwi-Auszüge gerne als Duft in Haar- und Körperpflegeprodukten, Peelings, Masken und Body-Sprays industriell zugesetzt. Menschen, die Medikamente vom Typ Serotonin-wiederaufnahmehemmer, sprich Antidepressiva, regelmäßig einnehmen, sollten in der Apotheke und/oder behandelnden Ärzt*innen nachfragen, ob es hier Wechselwirkungen mit Kiwi gibt.
Ernährungswissenschaftliche Expertise: Kirsten Metternich von Wolff