
Tomaten sind die absoluten Stars aus der Gemüsefamilie: Ob klein groß, rund, oval, grün oder rot – das saftige Gemüse geht immer. Es lohnt sich, immer einen Vorrat an Tomaten im Haus zu haben. Denn sie bringen Sonne auf den Teller und harmonieren mit so gut wie jedem pikanten Lebensmittel. Ach ja: Gesund sind sie natürlich sowieso.
Knapp 30 kg Tomaten isst jeder Mensch hierzulande pro Jahr. Mehr noch: Ein Viertel des gesamten Gemüseverbrauchs in Deutschland besteht aus Tomaten. In den Sommermonaten ist ihre heimische Hochsaison und dann sind ihre Transportwege sehr kurz. So bleiben Vitalstoffe bestmöglich erhalten. Auch ihr Geschmack ist bei heimischen, voll ausgereiften Kugeln besonders intensiv. Ursprünglich kamen Tomaten aus Südamerika. Doch heutzutage gibt es wohl kein Land auf der Welt, das ohne Tomaten auskommt.
Mini- bis Maxisorten
Welche Tomaten sollen es denn sein? Mindestens viertausend Sorten gibt es aktuell. Manche Expert*innen gehen sogar von zehntausend unterschiedlichen Tomatensorten aus. Eine kleine Auswahl davon gibt es ganzjährig in jedem Supermarkt, Discounter und auf Gemüsemärkten.
Besonders beliebt sind seit einigen Jahren Mini-Tomaten, wie Cherry-, kleine Strauch- oder honigsüße Mini-Tomaten. Sie sind der ideale Snack, wenn der kleine Hunger kommt. Fruchtig, saftig und mit angenehmer Säure und Süße, je nach Sorte.
Doch auch klassische Tomaten sind nach wie vor fester Bestandteil vieler Gerichte oder Salate. Ebenso Roma-Tomaten, auch bekannt als Flaschen- oder Eier-Tomaten. Diese eignen sich besonders gut zum Kochen, für Saucen, Aufläufe und Suppen. Denn ihr aromatisch fruchtiger Geschmack verleiht jedem Gericht, in das Tomaten kommen, eine besondere Note.
Praktisch zum Füllen mit Veggie- oder Fleisch-Hack, Linsen oder Frischkäse-Getreidefüllung sind Fleischtomaten. Eine besondere Sorte mit sehr aromatischem Eigengeschmack und in der modernen Küche im Trend sind Ochsenherzen. Diese leicht ovalen, sehr dicken Tomaten haben eine längs geriffelte Form und schmecken als Salat oder mit Mozzarella besonders lecker.
Ebenfalls beliebt und sehr geschmacksintensiv sind speziell gezüchtete grüne Tomaten. Ob nun sehr fruchtig oder lieber herber – für jeden Geschmack ist die passende Tomate gewachsen. Gesund sind sie alle. Deshalb genießen Sie so oft es geht frische Tomaten.
Wasserreich und kalorienarm
Eine kleine klassische Tomate oder sieben bis acht Kirsch-Tomaten wiegen 100 g. Damit essen Sie gerade einmal 18 Kalorien, die sich aus einer kleinen Menge an Eiweiß und Kohlenhydraten zusammensetzen, wobei die enthaltenen Kohlenhydrate keine Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel haben. Dazu gibt es reichlich Wasser, denn das Fruchtgemüse besteht zu 94 % daraus.
Aus dem Land der Vitalstoffe bereichern sie den Körper mit natürlichem Vitamin C, Carotin, Kalium und ätherischen Ölen. Nicht zu vergessen sekundäre Pflanzenstoffe, die Zellen vor oxidativem Stress schützen. Frische Tomaten oder auch gekochte Tomaten aus der Dose sind also eine gesunde Sache.
Anders sieht es da bei Ketchup aus. So stecken in 100 g herkömmlichem Ketchup im Schnitt 23 g Zucker. Das hat nichts mehr mit der frischen, gesunden Tomate zu tun.
Grüne Stellen unbedingt abschneiden
Da Tomaten, so wie auch Kartoffeln, zu den Nachtschattengewächsen gehören, können sie grüne Stellen haben. Diese Pflanzenteile sind Solanin, welches Tomaten als natürlicher Abwehrstoff gegen Schädlinge dient. Allerdings kann es auch für Menschen – in größerer Menge gegessen – giftig sein. Vergiftungssymptome können bei Mengen von einem Gamm Solanin pro Kilo Körpergewicht auftreten. Das kommt in der Regel nicht vor. Dennoch empfiehlt es sich, grüne Stellen an Tomaten stets wegzuschneiden.
Spezielle grüne Tomatenzüchtungen sind hier ausgenommen. Sie bleiben auch im reifen Zustand grün und sind trotzdem genießbar. Typische Sorten grüner Tomaten sind „Green Zebra“, „Green Grape“ und „Evergreen“.
Tomatige Einkaufs- und Lagertipps
Achten Sie beim Einkauf darauf, unverletzte, prall und frisch aussehende Kugeln zu kaufen. Gerade die kleinen Tomatensorten sind oft in Schalen oder Tüten verpackt. Hier lohnt es sich, mal ins Innere zu schauen.
Auch das Grün der Rispen sollte prall und saftig sein. Ist es bereits trocken und verdorrt, sind die Tomaten auch nicht mehr sonderlich frisch.
Zu Hause angekommen sollten frische Tomaten nie in den Kühlschrank. Denn sie entfalten ihr volles Aroma, wenn sie bei Zimmertemperatur gelagert werden. Noch nicht voll ausgereifte Tomaten können auf der Fensterbank gelagert werden, wo sie natürlich nachreifen. Frische Sorten sind im Schnitt bis zu fünf Tage roh gut genießbar. Dann werden sie weicher und können teils auch schimmeln.
So verarbeiten Sie Tomaten richtig
Um den grünen Stil zu entfernen, zuerst die Tomaten waschen. Dann mit einem spitzen, kurzen Messer den grünen Stielansatz kreisförmig herausschneiden.
Zum Aushöhlen zuerst waschen. Dann den Deckel abschneiden und mit einem Teelöffel auskratzen. Das Innere kann für Suppen und Saucen genutzt werden.
Zum Häuten Wasser in einem Topf aufkochen. Die gewaschenen Tomaten auf der Unterseite über Kreuz leicht einritzen und zwei bis drei Minuten im Wasser lassen, bis sich die Schale leicht ablöst. Tomaten mit einem Esslöffel aus dem Topf nehmen, kurz abkühlen lassen und die Schale ganz einfach mit der Hand oder einem Messer abziehen.
Und dann gilt es, die Tomaten zu leckeren Gerichten zu verarbeiten, z.B. klassisch als Tomate-Mozzarella, Tomatensuppe, Bolognese oder Tomatensauce. Lecker sind Tomaten auch gegrillt, gebacken oder gefüllt und natürlich pur. Mit Tomaten geht einfach unendlich viel.
Tomaten im Kino und in der Alltagssprache
Tomaten sind nicht nur kulinarisch beliebt, sondern haben es auch auf die Bretter, die die Welt bedeuten geschafft: ins Kino. Ein Klassiker ist der Film „Grüne Tomaten“ in dem es um Liebe, Freiheit und eben grüne Tomaten als leckeres Gericht geht. Ein wunderbarer Film, der Lust aufs Leben und auch Tomaten macht.
Weit weniger romantisch geht es in dem Horrorstreifen „Angriff der Killertomaten“ zu. Hier mutieren herkömmliche Tomaten zu gefährlichen und überdimensional großen Killertomaten.
Auch im Sprachgebrauch kommen Tomaten zum Einsatz. Etwa wenn man „Tomaten auf den Augen“ hat, wenn etwas gesucht wird. Oder als „treulose Tomate“, wenn sich lange nicht gemeldet wird.
Sogar Parfüm mit Auszügen von Tomaten wurde schon entwickelt. Sie ist eben für alles zu gebrauchen, die Tomate.
Ernährungswissenschaftliche Expertise: Kirsten Metternich von Wolff