Diagnose Typ-1-Diabetes: Was jetzt?

Arzt erklärt Kind und Mutter Typ-1-Diabetes
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Die Diagnose Typ-1-Diabetes ist für Familien ein einschneidendes Erlebnis. Überforderung, Angst und Unsicherheit sind in dieser Situation völlig normal, denn von einem Tag auf den Anderen ändert sich das Leben des Kindes und der gesamten Familie grundlegend.

Nach der Diagnose folgt in der Regel ein etwa zweiwöchiger Krankenhausaufenthalt, bei dem das betroffene Kind und die Eltern zu Typ-1-Diabetes geschult werden. Ziel dieser Diabetesschulung ist es, die Familie auf den Alltag mit der Erkrankung (Diabetes) vorzubereiten und die Blutzuckerwerte so gut es geht im Zielbereich (z.B. 70-180 mg/dl bzw. 3,9-10 mmol/l) zu halten. Im Fokus der Schulung steht der praktische Umgang mit dem Diabetes-Management: Blutzucker mit einem Messgerät messen, CGM-Systeme nutzen, Insulinspritzen, Pens oder eine Insulinpumpe bedienen und Brot- oder Kohlenhydrateinheiten (BE/KE) berechnen. Zusätzlich werden wichtige Themen wie der Verlauf der Erkrankung und der Einfluss verschiedener Lebenssituationen auf die Blutzuckerwerte behandelt. Meist wird der Familie auch psychologische Hilfe angeboten. Die Schulung* des betroffenen Kindes erfolgt dabei oft getrennt von den Eltern, da es für Kinder altersgerechtes Schulungsmaterial gibt. 

Die Entlassung aus dem Krankenhaus erfolgt erst, wenn die Blutzuckerwerte stabil im Zielbereich liegen und die Familie sicher im Umgang mit allen notwendigen technischen Systemen ist. Dazu gehört die Berechnung von Brot- oder Kohlenhydrateinheiten (BE/KE), das Blutzuckermessen und ggf. einen Glukose-Sensor legen und die korrekte Bedienung von Insulin-Pens oder -Pumpen. 

Nach dem Krankenhausaufenthalt ist ein regelmäßiger Besuch einer Kinderdiabetologie notwendig. Hier finden in der Regel mindestens alle drei Monate Termine statt, um die Therapie zu überprüfen und anzupassen. So wird sichergestellt, dass das Kind langfristig gut mit Typ-1-Diabetes leben und aufwachsen kann und die Blutzuckerwerte im Zielbereich blieben. 

*Die Schulung des Kindes ist altersabhängig. Vorschulkinder können schon einfach geschult werden. 

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