Die „Time in Range (TiR)“, also die Zeit, in der der Blutzucker im Zielbereich – oft definiert als Werte zwischen 70 und 180 mg/dl bzw. zwischen 3,9 und 10 mmol/l – liegt, ist in der Diabetestherapie in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Vor etwa zwei Jahren tauchte zusätzlich der Begriff „Time in Tight Range“ (dt.: "Zeit im engen Zielbereich") erstmals auf. Dieser meint einen noch enger gefasster Zielbereich von 70 bis 140 mg/dl bzw. 3,9 bis 7,8 mmol/l.
2025 wurde die Begrifflichkeit dann in „Time in Normal Glucose“ (TiNG, dt.: "Zeit in der normalen Glukose“) geändert. Diese Bezeichnung reflektiert, dass das Ziel moderner Therapien darin besteht, mit technischer Unterstützung und neueren Medikamenten möglichst Glukosewerte und eine Lebenserwartung wie ein Gesunder zu erreichen.
Im Gegensatz zu den empfohlenen 70 % in der TiR sprechen Mediziner*innen bei der TiNG von einem Zielwert von 50 bis 55 % der Zeit in der normalen Glukose. Mit einer TiNG von 50 % hat man eine geringere Glukosevariabilität – und genau darum geht es letztlich: Hypoglykämien und Hyperglykämien zu vermeide.
Derzeit wird teils hitzig diskutiert, welche Rolle der Parameter TiNG in der täglichen Diabetestherapie spielen soll und kann. Die Studienlage ist noch nicht ausreichend, zudem kann ein noch strengeres Therapieziel kann den Druck erhöhen und die Lebensqualität enorm einschränken.