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Alois Michel, geb. am 7.2.1948 in Münchweiler a. d. Rodalb in Rheinland-Pfalz ist am 17.12. 2019 überraschend im Alter von 71 Jahren verstorben. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Frau Marie-Louise.
Nach der mittleren Reife hat Alois Michel zunächst eine Ausbildung zum Kaufmann für Groß- und Außenhandel gemacht, seine 2. Ausbildung machte er zum EDV Kaufmann. 1964 erkrankte Alois Michel im Alter von 16 Jahren an Typ 1 Diabetes. Schon früh büßte er bedingt durch den Diabetes an Sehkraft ein und musste sowohl seinen Job als auch das Autofahren aufgeben. 1992 hatte er seinen ersten Herzinfarkt, erst in der Reha nahm er erstmals an einer Diabetes-Schulung teil. Das erlernte Wissen wollte er nunmehr an andere Betroffene weitergeben und gründete 1994 eine Diabetes-Selbsthilfegruppe in Ingelheim und war seitdem aktiv in der Diabetiker-Selbsthilfe tätig. Jahrzehntelang war er Landesvorsitzender im Deutschen Diabetiker Bund, aus dem er 2011 mit seinem Landesverband austrat, weil er als Betroffener den Schulterschluss mit den Ärzten für unerlässlich hielt und deshalb 2011 in den Vorstand von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe (2011 – 2015) wechselte. Nach der Gründung der Deutschen Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) im Jahr 2012 war er bis zuletzt Landesvorsitzender der DDH-M LV Rheinland-Pfalz. 2017 war er Vorstandsmitglied von „Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes“, zuständig für Finanzen. Alois Michel war ein engagierter Ehrenamtler, der sich trotz seiner vielen Folgeerkrankungen sein Leben lang für die Belange der Menschen mit Diabetes stark gemacht hat. Sein Motto war: „Es profitiert der, der Selbsthilfe leistet“. Insbesondere politisch brachte sich Alois Michel kontinuierlich ein und kämpfte auf Landesebene in persönlichen Gesprächen mit den Ministern für eine Nationale Diabetes Strategie. Der Diabetes hielt Alois Michel nicht davon ab, zusammen mit seiner lieben Frau jedes Jahr auf Kreuzfahrtschiffen die Meere und die Welt zu bereisen. Die letzte Reise ist er nun allein angetreten. Wir werden ihn immer als herzensguten Menschen in Erinnerung behalten.
Prof. Dr. med. Stephan Matthaei, Chefarzt des Diabetes-Zentrums Quakenbrück, Vorstandsmitglied der Deutschen Diabetes Gesellschaft und deren ehemaliger Präsident (2011 – 2013), ist völlig überraschend am 01.04.2016 während eines Expertentreffens in Toronto, Kanada, verstorben. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe hat Prof. Matthaei viel zu verdanken: Seine Weitsicht und sein Rat beim strategischen Aufbau und Ausbau unserer Organisation wird fehlen. Wir sind sprachlos und trauern um einen ausgewiesenen Experten, einen engen Freund und feinen Menschen. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.
Am 22.08.2013 ist Herr Hartmut Steinbeck, unser Vorstandsmitglied „diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe“ und „Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes“ (DDH-M) und Vorsitzender des DDH-M Landesverbandes Bremen, im Alter von 63 Jahren überraschend und viel zu früh in Bremen verstorben.
Hartmut Steinbeck war eine bemerkenswerte Persönlichkeit. Selbst seit 49 Jahren an Typ 1 Diabetes erkrankt, engagierte er sich seit mehreren Jahrzehnten im Bereich der Selbsthilfe. Er motivierte andere Betroffene stets zu einem besseren Umgang mit ihrem Diabetes. Obwohl er als Rechtsanwalt und Notar beruflich sehr eingespannt war, stellte der aktive Hobbysportler seine Freizeit oft in den Dienst des Ehrenamtes, organisierte Diabetikertage, leitete Informationsveranstaltungen und brachte sich aktiv in die Vorstandsarbeit gleich mehrerer Vereine ein.
Hartmut Steinbeck strahlte trotz seiner chronischen Krankheit stets positive Lebenskraft aus. Nie hätte er den Diabetes als einen Hinderungsgrund für seine vielen Aktivitäten angesehen. Die höchsten Berge wurden per Fahrrad oder zu Fuß erklommen und Tennis wurde regelmäßig in Herrendoppelrunden gespielt. Feierlichkeiten im Kreise der Familie lagen dem ausgeprägten Familienmenschen besonders am Herzen.
Kaum einer war so beliebt wie er, denn er verstand es wie kein anderer, selbst Kritik positiv aussehen zu lassen. „Ich sag das jetzt einfach mal so!“, war einer seiner charmanten Standardsätze. Man musste Hartmut Steinbeck einfach mögen, besonders weil man mit ihm auch herzhaft lachen konnte.
Hartmut Steinbeck hinterlässt eine große Lücke. Seine Intelligenz, seine Besonnenheit, sein subtiler Humor und seine bescheidene, norddeutsche Strahlkraft werden uns fehlen.