Wenn Diabetes ans Herz geht

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Expertenchat mt Dr. med. Matthias Kaltheuner

Am 5. Oktober 2017 findet der Experten-Chat zum Thema „ Wenn Diabetes ans Herz geht" mit Dr. med. Matthias Kaltheuner statt. Er beantwortet Ihre Fragen live am Donnerstag zwischen 17 und 19 Uhr.

Dr. Matthias Kaltheuner, Leverkusen
© Kaltheuner

Dr. med. Matthias Kaltheuner

Kalkstraße 117
51377 Leverkusen
Deutschland

Protokoll der Sprechstunde

  • Betreff: Diabetes und Herz

    Frage

    Hallo Herr Dr. Kaltheuner, bei meinen Mann wurde Diabetes Typ2 vor einer Woche festgestellt. Er hat kein übergewicht, hat vor ungefähr 5 Jahren aber 25 Kg abgenommen. Wiegt jetzt bei 178 cm 76 Kg Er ist wegen Atemnot abends zum Arzt gegangen letzte Woche. Sein Blutzucker wurde bisher nie im nüchternen Uustand gemessen, ist das normal? Freitag wurde gemessen, und jetzt Montag wieder, der Arzt sagte die Werte sind jetzt 160 und ist somit halbiert. Er hat Amyril bekommen, 2mg. Er soll 1 Tab Morgens vor dem Frühstuck nehmen. Gestern war er alleine unterwegs, hatte Durst und hat Buttermilch gertunken. 2 Stunden danach, wieder zuhause hatte er keine Luft mehr bekommen. Notarzt wollte er nicht Ist das normal dass er nach dem Verzehr von bestimmten lebesmitteln Atemnot hat? Vielen Dank und herzliche Grüße Lydia W.

    Antwort

    Sehr geehrte Frau W.,

    es gibt Atemnot nach Lebensmittel,, diese ist nicht sehr häufig und kommt normalerweise rascher.
    Für mich klingt es so, als wenn sich ihr Ehemann, sehr bald gründlich untersuchen lassen sollte, die Idee mit dem Krankenhaus war wahrscheinlich gut.
    Der Diabetes erklärt die Symptome nicht wirklich.
    Ihr Mann ist wahrscheinlich nicht begeistert gesundheitliche Probleme zu haben, manchmal muss man im Leben aber den Tatsachen ins Auge blicken, um Schaden zu vermeiden.
    Auch Überredung, falls nötig, ist hier angebracht.

    Ich wünsche Ihnen alles Gute

    Dr. Matthias Kaltheuner

  • Betreff: Diabetes und Herz

    Frage

    Hallo, mein Mann - 58 Jahre , Typ 2 soll nun auf Insulinspritzen umgestellt werden. Er hat seit 10 Jahren leichten Diabetes, mit Metfogama (2x täglich Tbl.) behandelt wird. Dieser Befund wurde festgestellt, nachdem er mit akuater Herzschwäche als Notfall-Patient auf die Intensiv eingeliefert wurde. Es sollte ihm damals sogar ein fremdes Herz transplantiert werden, was mein Mann Gott-sei-Dank abgelehnt hat. Denn es geht ihm (zum Erstaunen aller, der Uni-Klinik und anderer Fachleute, erstaunlich gut. Er hat mittlerweile 4 Stents bekommen.Der Befund beim Kardiologen ist sehr gut. Alle seine WErte, sein Blutdruck (RR 105/70), der Puls (manchmal zu niedrig 55) sein LDL usw. sind bestens mit Medikamenten eingestellt. Leider ist der Nüchternwert seit Jahren etwas zu hoch, um die 120. Seine letzten Tagesprofil: 117- 98- 91 (2010) , die Jahre davor vergleichbar (ich meine sehr gute Werte) Die Nüchternwerte der letzten Jahre 106, 127, 114, 124, 118, 119 (jetzt 2010). Der HbA1c-Wert schwankt seit Jahren zw. 6,6 und 7,1. Da mein Mann sehr viele Medikamente nehmen muss (Statine, Beta-Blocker, Lipidsenker, Harnsäure-Senker) sind wir bisher sehr froh gewesen, dass sich der Blutzucker m.E. immer sehr im Rahmen gehalten hat. Ich habe sogar vor kurzen im Diabetiker-Heftchen (das immer in der Apotheke ausliegt) gelesen, das es für Herzkranke sehr gefährlich ist, den BZ mit allen Mitteln senken zu wollen. Leider habe ich den Beitrag nicht mehr. Nun empfielt der Internist meinen Mann vierteljährlich (rief gestern sogar an bei dem BZ-Nü-Wert von 119!), auf InsulinSpritzen umzustellen. Allerdings hatte dieser Arzt sogar den falschen BZ-Wert parat (von vor 1 Jahr). Ich persönlich bin MTA, kenne die Problematik von Hypoglykämie sehr gut. Und bin, wie gesagt sehr verunsichert. Haben Sie einen Rat, was wir tun sollten? Lieben Dank und beste Grüße Silke

    Antwort

    Hallo Silke,

    es gibt jetzt zwei Medikamente, die nachweislich bei koronarer Herzerkrankung helfen die Prognose zu verbessern, dies sind Empagliflozin (Jardiance) und Liraglutid (Victoza), beide könnten bei der Beschreibung der Krankengeschichte Ihres Mannes vor einer Insulinbehandlung stehen. Beide Medikamente sollten von Ärzten mit entsprechender Erfahrung verordnet werden. Die Werte kommen mir nicht so deutlich erhöht vor, das Empagliflozin kann aber trotzdem angebracht sein.
    Sprechen Sie mit Ihren Arzt darüber, evtl brauchen Sie einen Diabetologen.

    Ich wünsche Ihnen alles Gute

    Dr. Matthias Kaltheuner

  • Betreff: Diabetes und Herz

    Frage

    Guten Tag kann man durch die Einnahme von ASS eine Fettleber bekommen? LG Jonas

    Antwort

    Sehr geehrter Herr H.,

    dies ist mir nicht bekannt

    Ich wünsche Ihnen alles Gute

    Dr. Matthias Kaltheuner

  • Betreff: Diabetes und Herz

    Frage

    Sehr geehrter Herr Doktor, Ich habe nun schon oft gehört dass Frauen mit Diabetes besonders gefährdet sind einen Herzinfarkt zu bekommen. Stimmt das und warum ist das so? Wie kann man sich davor am besten schützen? Viele Grüße Kisha M.

    Antwort
    Sehr geehrte Frau M.,   Frauen sind immer noch weniger und später gefährdet, allerdings hat das zunehmende Rauchverhalten eine Weile zu einer Zunahme geführt. Es ist so, dass in der medizinischen Versorgung bei Frauen oft nicht an einen Herzinfarkt gedacht wird, da das Vorurteil besteht, dass Frauen wenig betroffen seien. Aus diesem Grund wird der Gefährdung in den letzten Jahren mehr Aufmerksamkeit geschenkt, auch wenn die Männer immer noch schlechter dran sind.   Ich wünsche Ihnen alles Gute   Dr. Matthias Kaltheuner 
  • Betreff: Diabetes und Herz

    Frage

    Guten Tag

    ich bin 40 Jahre alt und habe nach meinem beiden Schwangerschaften habe ich den bauchspeck nie ganz weg bekom,an. Jetzt sagen Experten ja immer dass bauchspeck der schlimmste Speck ist und für herzkreislauferkrankungen verantwortlich sein kann. Stimmt das in jedem Fall? Ich bin immer sehr sportlich gewesen und neige dazu am Bauch speck anzusetzen. Sonst bin ich schlank und wiege auch nur 60 kg bei 168cm Größe. Ich habe kein Diabetes.

    Viele Grüsse Banu

    Antwort
    Hallo Banu,   Frauen mit eher männlicher Fettverteilung sind tatsächlich mehr gefährdet, Es kommt dabei auf das Fett im Bauchraum an. Der Speck, der außen tastbar ist, macht medizinisch nicht viel. Grundsätzlich kann man für den Verteilungstyp nichts, es bleicht einem nichts anderes übrig als die übrigen Risikofaktoren zu verbessern: Nichtrauchen, Blutdruck normalisieren, Diabetes, falls vorhanden gut einstellen, LDL Cholesterin runter und ansonsten versuchen glücklich zu leben.   Alles Gute Ihnen Dr. Matthias Kaltheuner   
  • Betreff: Diabetes und Herz

    Frage

    Ich habe Diabetes und habe in der Familie viele Herzerkrankungen. Jetzt habe ich etwas Angst dass ich besonders gefährdet bin. Ich habe gelesen dass Vitamin B1 präventiv helfen könnte. Stimmt das und in welchem Fall sollte man das nehmen ? Sollte man das als Diabetiker in jedem Fall supplementieren?

    MFG Kristina

    Antwort
    Hallo Kristina   normalerweise müssen Diabetiker nicht supplementieren. Vermindern Sie Ihre Risikofaktoren, falls vorhanden: Nichtrauchen, Blutdruck normalisieren, Diabetes, falls vorhanden gut einstellen, LDL Cholesterin runter und ansonsten versuchen glücklich zu leben. Evtl. früher  Herzuntersuchungen. wahrnehmen,   Alle Gute Ihnen   Dr. Matthias Kaltheuner 
  • Betreff: Diabetes und Herz

    Frage

    Lieber Herr Dr. Kaltheuner,

    mein Vater ist 76 Jahre alt, hat Diabetes und ist im Seniorenheim. Er nimmt Alogliptin schon seit langem hat aber kürzlich einen Herzinfarkt bekommen. Die Ärzte haben es nicht abgesetzt. Ich habe allerdings nun gelesen dass es bei Herzpatienten besser nicht genommen werden sollte weil es weitere Herzprobleme verursachen kann. Wie sollen wir damit umgehen? Ich will ja auch den behandelnden Diabetologen nicht vor den Kopf stoßen oder so. Sollte an wir auf ein anderes Medikament umsteigen? Ich bedanke mich für ihre Hilfe.

    Viele Grüße Thorsten

    Antwort
    Hallo Thorsten,   Alogliptin scheint in Deutschland nicht oder sehr selten angewandt zu werden, mir ist es noch nicht untergekommen.   Es gibt eine Warnmeldung der amerikanischen FDA nachzulesen unter: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/66238/Diabetes-FDA-warnt-vor-Herzinsuffizienz-Risiko-von-Saxagliptin-und-Alogliptin.   M.E. nützt dieses Medikament Ihrem Vater nicht viel, sprechen Sie mir seinen Ärzten, warum sie dieses relativ teure Medikament einsetzen und ob es nicht abgesetzt werden kann.   Alles Gute   Dr.Matthias Kaltheuner 
  • Betreff: Diabetes und Herz

    Frage

    Guten Abend, ich habe in letzter Zeit einen hohen Blutdruck wenn ich hohe BZ-Werte habe. Und wenn ich niedrige BZ-Werte habe, habe ich auch einen niedrigen Blutdruck. Ist das normal, bzw. sollte ich mir Gedanken machen und zum Kardiologen gehen?Haben die beiden Werte miteinander denn überhaupt zu tun oder ist es Zufall??? Und kan ich was tun, damit das nicht mehr so passiert? Elias Kobocek Besten Dank Ihnen vorab, Liebe Grüße

    Antwort
    Sehr geehrter Herr K.,   Die Beiden können insofern zusammenhängen als verschiedene Einflüsse den Einen und den Anderen gleichzeitig erhöhen können, Aufregung, akute Erkrankung u.a..  Blutdruck hoch und deshalb Blutzucker oder oder andersherum, dieser Zusammen häng ist meist nicht gegeben.   Also könnte die Frage die nach einem gemeinsamen Auslöser sein.   Viel Erfolg bei der Suche,   Dr. Matthias Kaltheuner 
  • Betreff: Diabetes und Herz

    Frage

    Lieber Herr Dr. Kaltheuner, ich habe Bluthochdruck und nehme den Blutdrucksenker Captopril. Gibt es aber noch andere/bessere Mittel, die für Diabetiker geeignet sind? Habe den Eindruck, dass ich seit Anwendung schlechter schlafe (steht ja auch in den Nebenwirkungen) und würde gerne was anderes probieren. Vielen Dank und Gruß Manfred S.

    Antwort
    Lieber Herr S.,   es gibt noch mehrere andere Blutdruck senkendes Medikamente, am besten sprechen Sie mal mit Ihren Arzt über das Thema, das Wissen zu dem Thema ist sehr verbreitet.   Viel Erfolg wünscht   Dr. Matthias Kaltheuner 
  • Betreff: Diabetes und Herz

    Frage

    Kennen Sie Nahrungsmittel, die gut fürs Herz sind? Habe mal gehört, dass Nüsse gut sein sollen. Stimmt das? Und was könnte man sich noch so Gutes antun, damit man das Risiko (effektiv) senkt?

    Viele Grüße Kerstin

    Antwort
    Hallo Kerstin,   so wie Sie fragen wird oft gefragt, nur was soll es heißen? Es gibt verschiedene Herzerkrankungen mit verschiedenen Ursachen, wenn ein bestimmtes Essen wirklich besser sein soll, dann muss sich doch der Lebensweg verschieden entwickeln mit oder ohne das Lebensmittel. Dies dürfte aber sehr schwer sein wirklich darzulegen.   Insofern ist eine gesunde Mischkost und v.a die Vermeidung von Überernährung wahrscheinlich das Beste auch für Ihr Herz.   Ihnen alles Gute   Dr. Matthias Kaltheuner
  • Betreff: Diabetes und Herz

    Frage

    Sehr geehrter Herr Doktor Kaltheuner, bin Typ 1 und habe erhöhten Blutdruck. Ich habe sehr starke Schlafprobleme seit einiger Zeit und wache in der nacht öfter auf und kann nicht mehr einschlafen. Kann dann nur noch dösen aber nicht mehr schlafen. Mein Puls ist dann erhöht, ich schwitze stark. Ich nehme täglich 10mg Ramipril und das schon seit etwa 6 Jahren. Was kann das sein? Am Medikament kann es doch nicht liegen weil ich es lange schon nehme. Habe Angst vor einem Herzoinfarkt weil ich ja eh schon hohen Blutdruck habe! Viele Grüße Bert F.

    Antwort
    Sehr geehrter Herr F.,   das klingt ja unangenehm. Es gibt bei Diabetes eine Pulsbeschleunigung, wenn die das Herz bremsenden Nerven geschwächt sind. Eine Schilddrüsenüberfunktion macht aber auch ähnliches, sowie auch innere Unruhe. Ich glaube Sie gehören gründlich untersucht, damit man ihnen helfen kann.   Ich wünsche Ihnen gute Besserung   Dr.Matthias Kaltheuner