Glitazone

Glitazone sind blutzuckersenkende Medikamente, die heute (Stand 2013) nur noch selten bei der Behandlung von Typ-2-Diabetes zum Einsatz kommen und mit dem Essen oral eingenommen werden. Sie bewirken, dass das noch vorhandene Insulin oder auch gespritztes Insulin besonders effektiv den Blutzucker senkt, indem sie z. B. die Blutzuckeraufnahme durch Insulin in die Muskulatur steigern. Zu ihren Vorteilen zählt zudem, dass sie das HDL-Cholesterin erhöhen und freie Fettsäuren reduzieren.

Es gibt zwei Wirkstoffe Rosiglitazon und Pioglitazon. Rosiglitazon wurde 2010 vom Markt genommen, da es das Risiko für Myokardinfarkte zu erhöhen scheint. Der Wirkstoff Pioglitazon ist nur noch in Ausnahmefällen verordnungsfähig. Diese Entscheidung wird kontrovers diskutiert. Im Gegensatz zum G-BA vertritt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) die Ansicht, dass es Patientengruppen gibt, bei denen der Nutzen der Glitazone den möglichen Schaden durch unerwünschte Wirkungen überwiegt.

Eine aktuelle Studie hat ein vermehrtes Auftreten von Blasenkrebs unter Pioglitazon festgestellt; die Ergebnisse müssen aber, so die DDG in einer Stellungnahme, erst noch überprüft werden.

Weitere Informationen:
Pressemitteilung (Nov. 2010): DDG spricht sich gegen G-BA-Ausschluss von Glitazonen aus

Stellungnahme (3/2011): Verordnungsausschluß von Pioglitazon zu Lasten der GKV