Wohlfühl- statt Trostessen!

Erdbeeren Love
© unsplash/Louis Hansel

Essen hält Leib und Seele zusammen. Bei Erkältungen und grippalen Infekten erfährt man, wie sehr ein fehlender Geruchs- und Geschmackssinn aufs Gemüt drücken kann. Andere erleben, dass Langeweile oft den Appetit steigert. Unterschiedliche Gefühls­lagen verändern das Essverhalten und umgekehrt verändert das Essverhalten auch die Stimmungslage. Jeder Mensch reagiert hier anders. Konkrete Gefühle, wie Angst, Ärger, Traurigkeit können sich genauso aufs Essverhalten aus­wirken, wie Stimmungen, die als diffus und länger anhaltend erlebt werden oder “gemischte Gefühle”, z.B. wenn wir zugleich Hoffnung und Zukunftsangst erleben.

Wer sich beim Essen sonst zügelt, erlebt oft einen Einbruch seiner Kontrollfähigkeit sowohl durch negative als auch durch positive Emotionen. Spontanessern schlagen Gefühle oft auf den Magen und hemmen eher den Appetit, sowohl bei Freude wie auch bei Traurigkeit.

Wer sein Essverhalten zur Stimmungsregulation einsetzt, hat eher schlechte Karten: Stress und negative Emotionen führen dann zu vermehrtem Essen, weil dieses Entspannung und emotio­na­len Ausgleich bringen soll. “Emotionale Esser” nehmen nach Stress mehr fettreiche und süße Nahrung zu sich.

In einer Dauerstress-Situation folgt daraus: Schützen Sie sich vor langfristig destabilisierendem Trost-, Sucht- und Betäubungsessen, das Ihr Gewicht nach oben treibt. Hamstern Sie Trost-Essen nicht. Versuchen Sie, Leib und Seele ganz bewußt das zu geben, was sie jetzt brauchen: gesund erhaltende Nahrung, Ihre Fürsorge und Aufmerksamkeit, Stabilität.

Verbringen Sie Zeit mit Tätigkeiten, die Sie ablenken, entspannen und Ihnen ein gutes Gefühl von Verbundenheit, Zugehörigkeit und Geborgenheit geben. Bereiten Sie gesundes Wohlfühl-Essen zu -  mit Liebe und Sorgfalt.

[Stand April 2020, SG]

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