Gutes Aufwachsen mit Typ 1 geht nur zusammen und auf Augenhöhe

Die erfolgreichste Social-Media-Kampagne in der Diabetes-Online-Community startet ihre 3. Aktion 2025: „Kinder und Jugendliche mit Diabetes“. Wie wachsen Kinder mit Typ-1-Diabetes gut auf und wie wachsen Eltern mit ihnen mit? Ziel ist es, zu zeigen, dass ein Leben mit Typ-1-Diabetes von Anfang an aktiv, mutmachend und selbstbestimmt sein kann, wenn Kinder Vertrauen erleben, Eltern loslassen dürfen und das Umfeld eine gleichberechtigte Teilhabe ermöglicht. Kinder und Jugendliche mit Typ 1 sollten die gleichen Möglichkeiten haben wie alle anderen – in Kindergärten, Schulen, Sportvereinen und darüber hinaus. Statt Angst vor der Zukunft wird Selbstwirksamkeit, Entlastung und Zuversicht vermittelt. Sandra (@kochen_backen_diakids), Mutter einer Tochter, die mit nur acht Monaten an Typ-1-Diabetes erkrankt ist, erzählt von Verantwortung, Sorgen und dem Mut, Stück für Stück abzugeben. David (@dia_meule), ein junger Erwachsener, der mit sechs Jahren die Diagnose erhielt, gibt Einblicke in seine Kindheit und Jugend und fordert: „Lasst uns machen. Lasst uns leben.“ Das entstandene Video ist einzusehen auf www.diabetes-stimme.de/sageslaut
„Ein chronisch krankes Kind nicht überbehütet aufwachsen zu lassen, ist die größte Herausforderung für Eltern von Kindern und Jugendlichen mit Typ 1“, erklärt Nicole Mattig-Fabian, Geschäftsführerin von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. „Einerseits brauchen die Kinder tägliche Unterstützung, wenn sie noch sehr klein sind, andererseits müssen die Kinder irgendwann selbständig das Diabetesmanagement erledigen, um eine gesunde Selbstwirksamkeit entwickeln zu können. Die Gratwanderung ist sowohl für die Eltern als auch für die Kinder eine Mammutaufgabe.“ Innerhalb der 3. Aktion der Kampagne in diesem Jahr werden auch die immer wiederkehrenden sozialen Probleme wie Ablehnung eines Kindes mit Diabetes von Kita oder Schule und Ausschluss bei Wandertagen oder Klassenfahrten diskutiert. Es bedarf dringend einheitliche Regelungen bundesweit.
„Wir fordern seit Jahren zusammen mit der Deutschen Diabetes Gesellschaft Schulgesundheitsfachkräfte an Schulen, die sich im Problemfall um die Kinder kümmern können und somit die Eltern entlasten würden“, ergänzt Mattig-Fabian. „Kinder mit Typ 1 brauchen Vertrauen, Verständnis und ein Umfeld, das ihnen echte Teilhabe ermöglicht, in Kita, Schule, Freizeit und Familie. Und Eltern brauchen Unterstützung, um loslassen zu können, ohne Angst, aber mit Zuversicht.“
Sandras Tochter war 8 Monate alt, als sie an Typ 1 erkrankte: „So ein kleines Baby und plötzlich geht’s nur noch um Zuckerwerte, Insulin und Planung. Seitdem tragen wir, als Eltern, Verantwortung für etwas, das in ihrem Körper automatisch passieren sollte. Manchmal fühlt es sich an, als müssten wir ständig einen Schritt voraus sein. Und trotzdem möchte ich, dass sie einfach Kind sein darf.“
Der zweite Protagonist David war 6 Jahre alt, als er mit Diabetes Typ 1 diagnostiziert wurde: „Am Anfang haben meine Eltern alles übernommen. Klar, das war wichtig. Sie wollten mich schützen und alles richtig machen, aber irgendwann wurde es zu viel. Ich wollte wieder ich selbst sein. Ich wollte sagen dürfen: ‚Ich kann das allein.‘“
Neu ist aber diesmal nicht nur das Video: Auch die graphische Gestaltung der Kampagne und die Website www.diabetes-stimme.de wurden grundsätzlich überarbeitet. „Laut, farbig, selbstbewusst – die neue Optik von #SagEsLaut #SagEsSolidarisch spiegelt wider, was die Werte der Kampagne ausmachen“, sagt Nicole Mattig-Fabian über die visuelle Überarbeitung. „Nach sechs Jahren war es Zeit für einen Rebrush und wir sind sehr glücklich mit dem Ergebnis.“
Die #SagEsLaut-Kampagne 2025 wird umgesetzt mit freundlicher Unterstützung von Abbott, Boehringer Ingelheim, Insulet, Lilly, Roche und Sanofi.
#SagEsLaut #SagEsSolidarisch